Wenn man mich fragen würde, warum ich so gerne reise, dann erzähle ich immer von diesem einen Moment, diesem Erlebnis, das mich so bewegt hat und diese Lust und diesen Hunger in mir weckte, mehr, viel mehr von unserer schönen Erde zu sehen und zwar mit eigenen Augen. Ich erinnere mich noch ganz genau daran. Das orangefarbene Licht der untergehenden Sonne schien durch die Palmenblätter, die Schatten der großen Häuser fielen aufs Wasser und ich konnte sogar das Meer riechen. Das was mich aber am meisten überrascht hat – Es waren kaum Motorengeräusche zu hören.
Ich stand auf einer Uferpromenade in Downtown Miami. Mitten im Zentrum einer der pulsierendsten Städte Amerikas und trotzdem konnte ich kaum etwas vom Verkehr hören. Es war der 21. März 2013 und das Ende eines einzigartigen dreiwöchigen Road Trips durch Florida. Ich war mit 3 tollen Frauen unterwegs, die, okay, wenn ich ehrlich bin, auch nicht immer einfach waren, aber im Großen und Ganzen ergaben wir ein tolles Team und hatten immer viel zu Lachen. (Ich empfehle hier das etwas andere Tagebuch zu diesem Florida Road Trip).
Doch wieso war dieser Moment so einschneidend in meinem Leben? Ganz einfach, hier am Wasser, nach knapp 3 Wochen durch Florida, mit diesen superschönen Erlebnissen und neuen & besonderen Eindrücken, habe ich mir die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt. Nicht dass wir uns falsch verstehen. Also nicht, ob es Sinn macht zu leben, nein, sondern die Frage, nach dem WIESO und WOFÜR? Ich habe dort hautnah gespürt, dass mich das Reisen erfüllt und glücklich macht. Das Entdecken neuer Länder, neuer Menschen, neuer Kulturen oder einfach nur meine Sinne, die den Alltagstrott gewohnt waren, neu zu schärfen, mich für Neues zu öffnen. Dass war also der Beginn einer großen Liebe fürs Reisen und die Metamorphose in mir, hin zum Entdecker und Globetrotter.
Die Abenddämmerung kehrte ein und ich wünschte mir nur, dass dieser Moment kein Ende nimmt, denn ich spürte reines Glück, Freiheit und Wehmut. An diesem Abend war mir das noch nicht bewusst, aber seitdem begleiten mich diese Gefühle auch weiterhin auf all meinen Reisen.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ich diesen Moment keinesfalls in dieser Reinheit und Intensität erlebt hätte, wenn ich den Road Trip durch Florida nicht gemacht hätte. Ein Road Trip ist immer noch etwas Besonderes für jeden, da man nie so genau im Voraus weiß, was man alles auf dieser Reise erleben wird. Aber wollen wir das nicht irgendwie alle. Sich auch mal auf das Unvorhergesehene einlassen. Seien wir doch mal ehrlich. Sonst wäre das Leben doch extrem langweilig. Also raus aus der Komfortzone, die sich Pauschalurlaub nennt und rein ins pralle selbst geplante Abenteuer. Und kaum ein anderes Land eignet sich besser für einen Trip dieser Art als die USA. Ich war schon oft genug in den Staaten und habe unter anderem dort auch bisher 5 Road Trips unternommen:
1. Von New York bis nach Los Angeles quer durch die USA in 4 Wochen (Sommer 1994)
2. Einmal durch Florida in 3 Wochen (März 2013)
3. Ein knackiger Road Trip in 9 Tagen durch den Süden von Florida (Nov/Dez 2013)
4. Die große Westküsten Tour in 3 Wochen (Mai 2015)
5. Road Trip zu zweit durch Florida in 14 Tagen vor Hurrikan Irma (Mai/Juni 2017)
Jeder von diesen Trips waren und sind immer noch absolute Traumreisen mit Suchtpotential. Doch heute möchte ich jedem USA Interessierten mit 16 Tipps weiterhelfen, wie man einen annähernd perfekten Road Trip durch die USA plant.
MEINE 16 TIPPS FÜR EINEN ERFOLGREICHEN ROADTRIP IN DEN USA
1. Welche Region solltest Du bereisen? Westküste, Ostküste oder Florida?
Überlege Dir erstmal genau, wo Du in den USA anfangen möchtest. Die USA sind groß und haben eine Menge zu bieten. Auch nach meinen zahlreichen Reisen in die Staaten habe ich immer noch nicht alles sehen können. Solltest Du zum ersten Mal nach Amerika reisen wollen, bietet sich natürlich ein Road Trip durch den westlichen Teil an, denn hier wird Dir eine Menge geboten, was das Land so besonders macht. Dich erwarten weltbekannte Städte, wie Los Angeles, San Diego, Las Vegas oder aber auch San Francisco. Ganz besonders als Naturfreund gibt es durch die hohe Dichte an Nationalparks im Westen eine Menge zu sehen, wie der Grand Canyon, das Death Valley oder aber auch der Yosemite National Park um nur die drei bekanntesten zu nennen. Eine Rundreise durch Florida hat auf jeden Fall auch seinen Reiz und ist ebenfalls zu keinem Zeitpunkt langweilig. Hier startet man am besten immer in Miami. Eine Fahrt über die Keys, die kleine Inselkette im Süden, bis nach Key West, dem südlichsten Punkt der USA, bringt nicht nur Karibikfeeling rüber, sondern ist auch was ganz besonderes. In Florida gehört auch immer ein Besuch der Everglades dazu. Bei einer rasanten Fahrt mit dem Airboat, also das Teil mit dem Propeller hinten dran :), entdeckt man oftmals ausreichend Ureinwohner dieses Gebietes, nämlich die Aligatoren. Und wenn man wissen möchte, warum die Amerikaner Meister des Entertainments genannt werden, dann ab nach Orlando. Hier gibt es die höchste Dichte an Freizeitparks auf der Welt, u.a. Walt Disney World, Universal Studios oder aber auch die Islands Of Adventure. Ich habe schon so viele Highlights aufgezählt und trotzdem bin ich noch lange nicht am Ende, denn bis jetzt fiel mit keinem Wort der Name New York. Auch der Osten der USA hat Charme und darf nicht vergessen werden. In der Ecke, wo die ersten europäischen Einwanderer Amerika besiedelt haben, erlebt man Geschichte pur. Schon allein der Big Apple (Spitzname für New York) ist eine Reise wert. Aber wieso nicht auch dann einen Abstecher nach Boston, Washington und Chicago. Alle drei Städte könnten nicht unterschiedlicher sein und sollten daher auch auf einem Road Trip durch den Osten der USA mit eingeplant werden.
Wie man sieht, ist es gar nicht so einfach, für sich die richtige Ecke auszusuchen. Aber egal wofür man sich entscheiden wird, ob Westen, Osten oder Süden. Man wird jeden Road Trip ausgiebig genießen und dennoch am Ende das Gefühl haben, dass man nur einen Bruchteil dieses tollen Landes gesehen hat. Seit meinem ersten Besuch der USA in 1994 war ich sofort von diesem Land begeistert. Frisch nach dem Abi kam ich nach New York. Die Eindrücke haben sich so sehr in mein Gehirn gebrannt, dass ich mich heute noch an jede Minute meines Aufenthaltes erinnern kann. Seitdem bin ich ein großer und treuer USA Fan. Try it yourself!
2. Route frühzeitig planen & Infos sammeln!
Du hast Dich dafür entschieden, einen Road Trip in den USA zu erleben. Jetzt solltest Du dir auch sicher sein, wo Du das Abenteuer starten willst, ob im Westen, Osten oder im Süden. Wenn die Entscheidung gefällt wurde, ja dann, Herzlichen Glückwunsch!! Der erste Schritt ist gemacht. Nun geht es an die Planung Deines eigentlichen Road Trips. Hier hängt es natürlich auch von der Zeit ab, die Dir zur Verfügung steht. Ich plane persönlich immer mit mindestens 3 Wochen. Mehr Zeit wäre natürlich noch schöner, aber mehr als 3 Wochen bekommen die meisten nicht so einfach freigegeben, wenn überhaupt. Nun brauchst Du einen Startpunkt für die Rundreise. Als Empfehlung kann ich Dir im Westen, Los Angeles oder San Francisco, im Osten, New York oder Boston und im Süden, Miami oder Orlando nennen. Planungstechnisch und von der Anbindung mit preislich attraktiven Flügen aus Europa sind alle Orte mehr als ideal.
Bei der Planung der Reise solltest du unbedingt die Zeit berücksichtigen, die Du für das Zurücklegen einer Tagesetappe benötigst. Wenn du am Tag 300 km unterwegs bist, dann dauert das eben einfach schon mal vier, fünf oder mehr Stunden. Google Maps ist da oftmals sehr optimistisch und kann leicht in die Irre führen, dass man gar nicht so viel Zeit braucht, um von Punkt A nach B zu gelangen. Aber Vorsicht, hier musst Du auf jeden Fall berücksichtigen, dass man auch Pausen macht oder aber auch unerwartet Zwischenstopps einlegt, weil man etwas Interessantes entdeckt hat oder doch spontan die Route abändert aufgrund eines Tipps durch einen Einheimischen. Platz und Zeit für spontane Aktionen sind wichtig und müssen immer vorhanden sein. Plane bitte daher immer mehr Zeit ein, als Du eventuell für die Strecke normalerweise einrechnen würdest, sonst kann es schnell mal stressig werden und Stress kann im Urlaub nun wirklich niemand gebrauchen. Je nach Vorhaben max. 150 bis 300 Kilometer pro Tag und nicht mehr. Bei kurvenreichen und kleineren lokalen Straßen solltest Du deutlich weniger einplanen.
Unausweichlich bei einem Road Trip ist eine durchdachte Planung. Es reicht nicht zu wissen, wo Deine Rundreise starten soll, sondern wenn Du auch etwas vom Land sehen und erleben möchtest, dann sollte man sich einen Plan machen und mit den Punkten, die man gerne sehen möchte, eine Reiseroute festlegen. Die Vorarbeit muss auch keinesfalls langweilig sein, denn das Schmökern eines Reiseführers oder das Lesen von Reiseberichten im Internet soll einen inspirieren, um den eigenen Trip so interessant und besonders wie möglich zu machen. Denke immer daran, das ist keine Pauschalreise, sondern etwas viel Schöneres. Du bist kreativ und beschäftigst Dich schon vorab mit Deinem Reiseland. Sei gewiss, der erste Road Trip in den USA, den Du ganz alleine geplant hast, wird mitunter der Trip Deines Lebens. Egal, was danach kommen wird. Der erste Trip dieser Art wird sich immer in das Hirn brennen.
3. Einreiseformalitäten nicht vergessen und rechtzeitig klären!
Bei der ersten Reise in die USA sind gewisse Punkte und Fristen zu berücksichtigen, damit es auch wirklich ein Traumurlaub wird und man nicht schon bereits bei der Einreise ein blaues Wunder erlebt.
Achtung!
Punkt Nr. 1 – Die Einreise in die USA ist für deutsche Staatsangehörige am leichtesten mit einem noch bis mindestens zum Ausreisetag gültigen & maschinenlesbaren Reisepass! Für EU-Staatsangehörige ist nur der Bordeaux-rote Europapass zulässig.
Punkt Nr. 2 – Nachdem man den Flug gebucht hat, müssen auch der Fluggesellschaft persönliche Daten übermittelt werden, die die Airline an die zuständigen US-Behörden weitergibt. Dazu sind alle Fluggesellschaften gesetzlich verpflichtet, die die USA anfliegen. Dies kann bereits vorher online auf der Website der Airline erfolgen oder aber auch mit diesem APIS-Formular, dass man vor dem Flug ausdruckt und für jede einreisende Person ausgefüllt beim Check-in abgibt.
Punkt Nr. 3 – Für deutsche Staatsangehörige ist bei einem Aufenthalt von weniger als 90 Tage eine visumfreie Einreise möglich. Dafür muss vor Reiseantritt nur eine Reisegenehmigung per Internet über ESTA (Electronic System for Travel Authorization) beantragt werden. Wichtig! Die Bezahlung ist hier nur mit Kreditkarte möglich. In anderen Fällen sollte man sich an Agenturen wenden, die das, gegen ein höheres Entgelt, gerne übernehmen und auch andere Zahlungsmöglichkeiten anbieten.
Punkt Nr. 4 – Natürlich muss man auch in Besitz eines Rückflugtickets sein.
Zusammengefasst: Spätestens drei Tage vor Abflug muss Du eine elektronische Reisegenehmigung (ESTA) beantragt haben. Am Flughafen kannst Du beim Einchecken ein gültiges Hin- und Rückflugticket für die USA und einen gültigen Reisepass vorweisen.
4. Eine Kreditkarte ist in den USA unabdingbar!
In den Vereinigten Staaten ist das meistgenutzte Zahlungsmittel die Kreditkarte (z.B. VISA, MasterCard oder American Express). Ohne eine Kreditkarte ist man ziemlich aufgeschmissen, denn eine Kreditkarte hat in den USA eine andere Bedeutung als in Europa. Ohne eine dieser Karten gilt man als nicht oder nur wenig kreditwürdig. Hotels, Mietwagen oder Flüge können fast ausschließlich nur per Kreditkarte gebucht und bezahlt werden. Auch Arzt- oder Krankenhausrechnungen werden meist per Kreditkarte beglichen. Nur kleinere Ausgaben bis ca. 20 Dollar werden in bar bezahlt, jedoch bezahlen viele Amerikaner selbst kleinste Beträge per Karte. Wenn Du keine herkömmliche Kreditkarte besitzt, kannst Du dir problemlos eine Kreditkarte auf Guthabenbasis besorgen, die zum Beispiel auch bei negativer Schufa ausgestellt wird. Bei dieser Karte wird kein Kreditrahmen eingeräumt, sondern es steht nur das Geld zur Verfügung, das auch eingezahlt wurde. Wenn Du also noch keine Kreditkarte besitzt, solltest Du spätestens vor Abreise, mindestens eine davon in der Tasche haben.
5. Möchtest Du die Tour alleine machen, zu zweit oder vielleicht sogar mit mehreren Freunden? Vor- und Nachteile!?
Aufgrund des aktuellen Dollarkurses sind die USA leider nicht mehr das günstigste Pflaster für Reisende. Seitdem ist natürlich die Anzahl der Mitreisenden umso interessanter geworden. Zu zweit ist eine Rundreise natürlich immer die erste Option, die einem in den Sinn kommt. Aber aus finanziellen Gründen muss ich hier ergänzen, dass ich bisher die besten Erfahrungen damit gemacht habe, dass ich immer mit 4 Personen nach Amerika gereist bin. Ob mit 4 Freunden oder 2 Paaren, die Konstellation ist egal, aber die Reisekasse wird es freuen. Wenn Dir das Geld egal ist, dann ist dieser Punkt nicht wichtig. Aber das Mietauto, das Hotelzimmer, den Sprit, der Eintritt zu den Nationalparks und die Autobahngebühren lassen sich so praktisch durch vier teilen. Wer keine Probleme damit hat, auf einem Trip dieser Art, das Bett mit einem zu teilen, kann somit viel Geld sparen. Letztendlich nutzt man das Zimmer nur zum Schlafen und zum Duschen. Und der Vorteil bei einem Hotelzimmer ist immer, dass das Zimmer gezahlt wird und nicht die Anzahl der Personen. Allerdings sind in der Regel nur max. 4 Personen pro Zimmer erlaubt. Aber mehr als vier Personen dürften es auch nicht sein. So kann man sich auch abends mal in zwei Gruppen aufteilen, um nicht immer alles gemeinsam machen zu müssen. Bei ungeraden Teilnehmern etwas schwieriger. Alleine ist ein Trip dieser Art fast unbezahlbar, außer man nutzt Couchsurfing und vielleicht den Bus als Transportmittel. Ich muss gestehen, in Asien für mich absolut okay, aber in den USA wäre das nicht mein Ding.
6. Buche den Flug & das Mietauto früh genug!
Je später man Flüge bucht, umso teurer werden sie in der Regel. Du solltest also lieber zu früh als zu spät Deinen Flug buchen. Hier gilt auch oftmals das Srichwort: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“ Meine Flüge habe ich bei meinem Roadtrip durch Florida 2 Monate und bei meinem Trip durch den Westen der USA sogar 4 Monate im Voraus gebucht.
Worauf Du beim Buchen von Flügen achten solltest, kannst Du in meinem Artikel: Clever fliegen: So findest du günstige Tickets und machst keine Fehler beim Buchen! nachlesen.
Mietautos habe ich bei meinen letzten USA Reisen immer über einen sogenannten Vermittler gebucht, in diesem Fall www.SunnyCars.de.“ Natürlich gibt es auch andere Seiten, wie www.billiger-mietwagen.de oder www.check24.de/Mietauto/Günstig. Hier hat man die Möglichkeit nach den eigenen Bedürfnissen, den passenden Mietwagen zu finden. Ein Vermittler sucht aus allen Angeboten den richtigen Anbieter. Das Angebot vom Vermittler ist eine Zusage für den Mietwagen vor Ort, aber ACHTUNG!! der Mietvertrag wird mit der Mietwagenfirma vor Ort abgeschlossen. Und hier bitte darauf achten, dass einem nicht unnötige Versicherungen aufs Auge gedrückt werden. Nach einem über 10 Stunden langen Flug oder sogar länger, kann es leicht passieren, dass man vor Erschöpfung ohne Mühe über den Tisch gezogen wird. Ich weiß, man ist platt und man will nur noch ins Hotel. Aber bitte darauf achten, dass man nichts ungelesen einfach unterschreibt. Wir haben zusätzlich auch immer einen vollen Tank genommen, denn es ist einfacher den Tank am Schluss wieder zu füllen als ihn so leer zu fahren, dass man ihn förmlich trocken bei der Abgabe zurückgibt. Das schafft man gar nicht, denn man möchte ja nicht gerade vor der Abgabe/Abreise irgendwo liegen bleiben. Wir haben auch immer 2-3 Monate vor Abreise den Mietwagen gebucht, wenn wir eine ganz bestimmte Kategorie haben wollten. Nachher ist sie nicht mehr verfügbar und man muss unnötig in den sauren Apfel beißen. Das heißt, evtl. eine Kategorie darunter nehmen oder deutlich mehr zahlen.
7. Welches Auto soll es sein?
Der Vorteil, wenn man zu viert einen Road Trip unternimmt, liegt auch hier im Teilen der Kosten. Denn dann sollte man auf jeden Fall immer den größten SUV buchen. Und keine Angst. Gerade in den USA ist es relativ easy mit großen Autos zu fahren. Aber auch der praktische Nutzen bei so einer Rundreise liegt in der Größe des Kofferraums und der großzügigen Sitzplätze. Da man ja fast jeden Tag unterwegs ist und somit jeden Morgen den Wagen aufs Neue beladen muss, ist es von Vorteil, wenn der Kofferraum bzw. die Ladefläche sehr großräumig und großzügig von der Fläche ist, wie hier bei unserem GMC YUKON XL inkl. Sitzkühlung und Steckdosen an Bord. 🙂 Das Aufladen der Handys war damit immer gesichert.
Wenn man hier an der falschen Stelle spart, wird man sich jeden Tag ärgern, wenn man mal wieder den Wagen beladen muss. Ich sage das nicht einfach so, denn ich habe beide Varianten erlebt und zu wenig Platz ist sehr, sehr ärgerlich. Auf dem Bild sieht man die Ladefläche unseres SUV bei meiner Florida Rundreise 2013 – Kurz nach Ankunft in Miami. 🙂
Bei amerikanischen SUV sind in der Regel auch die hinteren Scheiben abgedunkelt, damit nicht der ein oder andere Kleinkriminelle sofort sehen kann, ob wertvolles Gepäck hier zu holen ist. Nicht ganz unwichtig, wenn man mal einen Zwischenstopp zum Essen oder bei einer Mall zum Shoppen einlegen möchte. In diesen Fällen muss man ja den Wagen allein auf dem Parkplatz zurücklassen. So oder so über Nacht sollte absolut alles aus dem Wagen mit ins Hotel genommen werden. Auch zu zweit sollte man auf Komfort achten. Ist ein Cabrio notwendig oder vielleicht nicht doch lieber ein Coupè, um jederzeit ohne Probleme die Klimaanlage zu nutzen. Gerade in Florida und im Westen der USA ist die Klimaanlage Goldwert und man wird sie sehr schnell zu schätzen wissen.
8. Informiere Dich vorab über die Regeln im Straßenverkehr!
Auch, wenn die USA breite Straßen haben und das Fahren dort ganz besonders mit großen Autos deutlich entspannter und einfacher ist als in Deutschland, sollte man doch gewisse Grundregeln des Straßenverkehrs kennen. Wieso?? Verkehrsregeln werden dort streng kontrolliert. Hier ein schneller Überblick:
- 4 Way Stop
An Kreuzungen kann es Vier-Stopp-Schilder geben. Es stehen dann meist auch Hinweisschilder (4 Way oder All Way). Dort gilt, wer zuerst kommt fährt zuerst (first come, first save) nach einem Stopp. ACHTUNG: Anhalten wird auch streng kontrolliert!! Kreuzungen mit Rechts vor Links sind sehr selten. Man fährt in der Reihenfolge los, wie man an die Kreuzung gekommen ist. Wenn man nicht sicher ist, in welcher Reihenfolge man gekommen ist, wird dies freundlich durch Handzeichen untereinander geregelt.
- Abbiegen bei rot
Bei Rot rechts abbiegen ist erlaubt. Aber erst, nachdem man angehalten und kontrolliert hat, ob jemand von links kommt. Wenn es verboten ist, steht dort ein Schild: „No Right on Red“.
- Schulbusse und Schulen
Wenn ein Schulbus vor einem hält, schaltet er nicht nur die Warnblinker, sondern auch rote Warnlichter ein und fährt zur Straßenseite ein Stopp-Schild aus. Diese Zeichen sollen eindeutig zeigen, dass nun Schüler ein- und aussteigen. Auf keinen Fall überholen! Niemals! Es darf auch auf der Gegenfahrbahn nicht an einem Schulbus vorbei gefahren werden! Hier verstehen die amerikanischen Cops keinen Spaß. Die Strafen sind dementsprechend hoch.
Die Straßen vor Schulen sind deutlich mit gelben Markierungen gekennzeichnet. Sollte eine gelbe Lampe über der Straße leuchten, dann sollte die angezeigte Geschwindigkeitsbegrenzung sofort eingehalten werden. Missachtungen vor Schulen, wie zu schnelles Fahren, werden doppelt bestraft. Bei Unfällen mit Kindern hat immer der Autofahrer Schuld und kann einen auch sogar ins Gefängnis bringen.
- Parken
Überwiegend wird in den USA mit Holz gebaut. Daher achten sie sehr auf Brandvorschriften, wie z.B. das vor Hydranten und 3 Meter links und rechts davon, ein absolutes Halteverbot gilt. Es wird sofort und gnadenlos abgeschleppt. Auch an Bushaltestellen und Ausfahrten darf nicht geparkt werden. Außerhalb von Städten darf der Wagen nur auf Parkplätzen geparkt werden oder das Auto muss ganz von der Straße runter. Meist sind die Bordsteine eingefärbt. Hier sollte man auf jeden Fall wissen, was die Farben bedeuten:
Rot: Absolutes Halteverbot
Gelb/Schwarz: Ladezone
Weiß: max 5 Min während der Geschäftszeiten
Grün: max 10 Min während der Geschäftszeiten
Blau: Nur für Behinderte (und nicht wie bei uns Parkzonen)
- Höchstgeschwindigkeiten
In der Regel liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 65 mph auf Interstates (bis 75mph). Dies ist aber von Bundesstaat zu Bundesstaat verschieden. Das Rasen (Speeding) wird strengstens und ohne Kompromisse geahndet.
In ländlichen Gebieten wird die Geschwindigkeit sogar vom Himmel aus mit dem Flugzeug gemessen und das Rasen wegzudiskutieren oder anzuzweifeln sollte man lieber lassen, denn the Cops are the law („Die Cops sind das Gesetz!“).
Hier die Höchstgeschwindigkeiten konkret in mp/h und in km/h
Innerorts:
o zwischen 25-35mph (40-56km/h), meist sind es 30 mph
o im Bereich von Schulen: 15mph (24km/h). Oftmals gibt es ein Schild, welches zu Schulzeiten blinkt und erst dann die 15mp/h gelten. Hier auch wieder hohe Bußgelder schon bei 1mph zu viel.
Außerorts:
o Highways: 55-65mph (89-105km/h)
o Interstates: meist 75mph (120km/h), kann aber bis zu 85mph (137km/h) sein, je nach Bundesstaat
- Crazy!! Zu langsam fahren ist auch verboten
Zu langsam fahren ist auch verboten. Wer also gemütlich rumcruisen möchte, muss ebenfalls mit einem Bußgeld rechnen. Auch wer nicht schneller kann, z.B. an Steigungen, muss bei Kolonnen (ein paar Fahrzeuge hinter sich reichen schon aus) rechts ranfahren. Bei längeren Steigungen sind in der Regel Haltebuchten vorgesehen, die auch angekündigt werden, so dass man nicht scharf abbremsen muss, um sie nutzen zu können.
- Keep in Lane
Merkwürdigerweise gilt ein häufiger Spurwechsel in den USA als riskant. Daher bleibt man immer auf einer Spur (Keep in Lane). Achtung!! Ein grundloser Spurwechsel kann bestraft werden.
- Goil! Es darf links und rechts überholt werden!
Anders als in Deutschland, wo auf der Autobahn nur links das Überholen erlaubt ist, darf man in den USA auch rechts überholen. Aufgrund der Geschwindigkeitsbegrenzung ist das total ungefährlich und gleicht eher einem Schneckenrennen. 🙂 Überholverbote gibt es aber auch. Immer auf „Do not pass“ achten!!
- Ausfahrten auf Highway und Interstates sind durchnummeriert!
Ausfahrten werden kaum angekündigt und sind durchnummeriert. Also wenn das Ausfahrtschild für die Ortschaft auftaucht, ist auch schon die Ausfahrt da. In solchen Momenten immer vorher auf die Meldungen des Navis achten. 🙂
- Tipp zu Straßenschildern
Autobahnschilder bzw. Interstates sind nicht blau sondern grün. Als Deutscher ist man ja immer gewohnt, auf der Autobahn blaue Schilder zu haben. Also umdenken!! Und die Hinweisschilder können auch an den Brücken der Gegenfahrbahn hängen. Uffjepasst!
- Ampeln
Was ich sogar cooler als in Deutschland finde, Ampeln sind immer auf der Spur gegenüber der Straße oder mit Seilen über der Kreuzung montiert. Nicht wie hier vor der Kreuzung. Wie oft muss man sich bei uns den Hals verrenken, wenn man ganz vorne an der Haltelinie steht. In den USA ist das extrem komfortabel.
- Car Pool Lane
In vielen Städten findet man auf einiges Interstates oder Freeways eine interessante Einrichtung, die sogenannte Car Pool Lane. Das ist in der Regel eine besonders gekennzeichnete Fahrbahn am linken Rand (BUSSES AND 2 PERSON CAR POOLS ONLY). Diese Fahrspur darf nur von Fahrzeugen benutzt werden, in denen 2 oder mehr Personen mitfahren. Verstöße dagegen werden mit mindestens 200 Dollar Strafe belegt!!!
Achtung!!! In die Car Pool Lane kann man nur an ganz bestimmten Stellen ein- bzw. wieder ausfahren, und zwar in Höhe der Autobahnabfahrten.
- Fahrbahnmarkierungen
Gelb: Trennt die Fahrbahn zum Gegenverkehr
Doppelt Gelb: Absolutes Überholverbot bzw Überfahren.
Weiß: Trenner in gleicher Richtung, meist gestrichelt. Rechts als Fahrbahnrand.
In Einbahnstraßen ist links eine gelbe Markierung.
In Baustellen sind rote oder orange Markierungen.
- Wo finde ich eine Linksabbiegerspur? Ganz einfach – in der Mitte!!
Es gibt oft in der Mitte eine Spur, die von beiden Richtungen zum Linksabbiegen genutzt wird. Sie darf max. 80 Meter befahren werden. Hier absolut vorsichtig fahren.
- Komische Amis!! 🙂 Reissverschlussverfahren ist weitgehend unbekannt!
Wir Deutsche lieben ja unser Reisverschlussverfahren. Die Amis kennen ihn nicht. Sehr weit vorher wird meistens einen Spurverengung angezeigt. Wer bis zum Ende fährt und sich dort einfädelt, gilt als Drängler und andere fühlen sich genötigt. Also genau anders rum als bei uns!! J Daher so früh wie möglich auf die weiterführende Spur einfädeln.
9. Meide Highways & die großen Freeways!
Hallo!! Du möchtest doch sicher mehr von Land und Leute kennenlernen, oder? Doch dies wirst Du nicht erleben, wenn Du überwiegend einen Highway nutzt, nur um schneller von Punkt A nach B zu gelangen. Nicht falsch verstehen. Ich möchte hier nicht die Nutzung dieser Straßen verteufeln, aber sie sollten nicht die Regel sein, denn sonst wirst Du nie das Land sehen und das wahre Leben vor Ort kennenlernen. Ausnahmen bestätigen natürlich mal wieder die Regel, wie der berühmte Highway No. 1 oder auch Pacific Coast Highway genannt. Die schönste Küstenstraße der Welt, die zwar als Highway bezeichnet wird, aber irgendwie keiner ist und die Traumstädte San Francisco und Los Angeles verbindet. Den solltest Du unbedingt mal gefahren sein, denn er führt über 200 Kilometer an der Küste entlang und führt Dich dabei durch wunderschöne Orte, wie zum Beispiel Santa Cruz, Monterey, Big Sur oder auch Santa Barbara.
Ebenfalls kann ich den Overseas Highway über die Florida Keys nach Key West empfehlen. Der Highway verbindet 40 Inseln der Florida Keys miteinander und verläuft über 42 Brücken.
10. Navigationsgerät nicht vergessen!! Kaufen oder mieten?
Ein Navi ist bei einem Road Trip in den USA lebenswichtig. Außer Du liebst es Oldschool und möchtest mit einem Bündel an Karten arbeiten. *scherz Wenn man auch in die Städte fahren will und nicht nur auf dem Land, erleichtert es deutlich die Orientierung. Die meisten Autovermietungen in den USA verlangen einen stolzen Obulus für ein GPS-Navi. Es ist daher als erstes sehr sinnvoll, sich bei Vertragsabschluss darüber zu informieren, ob das Navi inkludiert ist bzw. was es für die Mietdauer kostet.
Der Vermieter Alamo, einer der größten Anbieter in den USA, z.B. verlangt für das Navi ca. $ 70,–/Woche.
Bei einem längeren Road Trip ist daher auch zu überlegen, ob man sich nicht viel besser ein Navi in Deutschland kauft (inkl. USA Karte). Bei meinem Road Trip durch Florida haben wir ein Navi von Garmin gekauft inkl. USA Kartenmaterial für ca. 150 Euro und es durch vier geteilt. Als wir wieder in Deutschland waren, haben wir es über Ebay wieder verkauft und jedem seinen Anteil zurückgegeben. Im Großen und Ganzen hatten wir einen Verlust von 40 Euro. Wenn wir es gemietet hätten wäre es in den 3 Wochen deutlich teurer geworden.
Natürlich kann man sich auch in den USA ein Navi kaufen. Es muß einem nur klar sein, dass man sich zuerst auf jeden Fall ohne Navi zu Recht finden muss, bis man es dann endlich gekauft hat. Übrigens: Für in den USA gekaufte Navis gibt es in der Regel auch Europa-Karten und so kann man es dann auch zu Hause verwenden. Oder man verkauft es danach auch wieder bei Ebay.
11. Unterkünfte im Voraus buchen oder erst spontan vor Ort? Vor- und Nachteile?
Ich habe beides bereits ausprobiert. Bei meinem Florida Road Trip hatten wir nur die ersten beiden Hotels (Miami & Key West) im Voraus gebucht und uns erst auf der Rundreise spontan für die restlichen Hotels entschieden. Beim letzten Trip durch den Westen der USA hatten wir bereits alle Hotels schon bei Ankunft in Los Angeles im Sack. Und ich kann nun aus eigener Erfahrung sagen, beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
Aber was genau spricht nun für das Vorbuchen und was für die Flexibilität?
Vorteile: Hotels im Voraus buchen
Mehr Sicherheit: Ich weiß, was ich bekomme. Mit Hilfe von TripAdvisor checke ich bereits im Voraus jedes Hotel und habe so die Gewissheit, ein Hotel zu bekommen, worauf ich mich auch freuen kann. Mit Vorbuchungen konnte ich zuletzt meine Westküsten Tour viel besser durchplanen und so mit den entsprechenden Übernachtungen die richtigen Zielpunkte setzen.
Es war ein beruhigendes Gefühl, beim Aufwachen zu wissen, dass wir auch am Abend wieder ein gutes Bett haben werden. Um den praktischen Nutzen ein wenig hervorzuheben: Als ich geplant hatte, auf meinem Westküsten-Trip nach Page, an den Lake Powell, zu fahren, war es gut, dass ich bereits im Voraus gebucht hatte, denn zum besagten Termin habe ich bereits kaum noch was bekommen. Was wäre wohl passiert, wenn wir ohne fixe Buchung nach Page gekommen wären. 60 bis 70 Kilometer um Page herum gibt es keinen anderen Ort.
Bessere Angebote: Gehen wir davon aus, dass die Route evtl. bereits 2 Monate vor Reisebeginn feststeht und das auch die entsprechenden Tagesetappen mit den potentiellen Übernachtungsorten schon ausgewählt wurden. Jetzt hat man genügend Zeit, um in Ruhe z.B. über trivago.de, booking.com oder einer anderen Hotelvergleichsseite sich nach entsprechenden Unterkünften und Angeboten umzuschauen. Die Zauberworte sind Sonderaktionen oder aber auch Frühbucherrabatte. Besonders, wenn man sich für etwas bessere Hotels auf seiner Tour interessiert, lohnt es sich, schon mehrere Monate im Voraus regelmäßig nach Angeboten zu suchen und Preise verschiedener Hotels untereinander zu vergleichen.
Hier lässt sich oft zum Beispiel ein kostenloses Frühstück herausschlagen oder aber auch bei einem Aufenthalt von drei Tagen mitunter sogar eine komplette Nacht umsonst. Wartet man hingegen zu lange mit der Buchung, evtl. bis kurz vor der Ankunft, kann sich der Preis deutlich erhöhen oder aber das Hotel kann ausgebucht sein.
Zeit sparen: Natürlich ist die vorherige Hotelsuche und –planung zuhause nicht weniger aufwendig, als wenn man vielleicht vor Ort spontan nach einem Hotel sucht. Aber es ist entspannter und nicht so stressig und man bekommt bessere Offer. Unterwegs nimmt die Suche im Urlaub viel zu viel Zeit in Anspruch. Ohne das Internet geht es mittlerweile eh nicht mehr. Also sucht man auf entsprechenden Plattformen ähnlich wie zuhause nach einer möglichen Unterkunft. Das kostet Zeit und oftmals auch Nerven.
Vorteile: Spontan suchen
Spontanität: Der mit Abstand größte Vorteil und so habe ich es bei meinem Florida Road Trip selbst erfahren, war die bedeutend größere Freiheit, als wir fast kein Hotel vorgebucht haben. Wir hatten nur das Hotel in Miami und in Key West gebucht. Danach wurde alles tagesaktuell per App (www.priceline.com) gebucht. Je nachdem wo es uns gefiel, konnte man bleiben oder aber auch einfach weiterfahren, wenn uns der Ort nicht gefallen hat. Denn wir hatten zwar den Trip im groben geplant, aber nicht, wo wir Übernacht bleiben wollten.
Bei fest gebuchten Hotels ist die Flexibilität deutlich eingeschränkt, da man sie meistens vorab bezahlen muss und die Stornierung geht meistens nur noch ein paar Tage vorher. Das Abenteuer ist natürlich auch entscheidend ausgeprägter, wenn man nie weiß, wo man die nächste Nacht verbringen wird.
Bessere Preise vor Ort: Wenn man Glück hat, bekommt man vor Ort sogar einen geilen Preis, da insbesondere Motels ihre Preise der jeweiligen Auslastung anpassen und bei einer schlechten Buchungssituation ihre Preise senken. Es kann aber auch umgekehrt sein und man das Pech hat, dass die Zimmerpreise deutlich höher sind, aufgrund eines möglichen Andrangs, wenn es dann überhaupt noch Zimmer gibt. Shit happens.
Check vor Ort: Ein ungemeiner Vorteil, wenn man wirklich erst vor Ort nach einer Unterkunft sucht, dass man sich ein mögliches Zimmer live anschauen kann. Gerade bei preiswerten Motels wäre dies sinnvoll, bevor man seine böse Überraschung erlebt.
Mein Fazit: Hotels voraus buchen: Ja oder nein?
Nach meinen beiden Road Trips mit unterschiedlichen Vorgehensweisen fällt meine Empfehlung eindeutig aus: Wenn Deine Rundreise durch die USA in der Stoßzeit stattfindet, also dann, wenn die Touristen aus aller Welt, sich regelrecht die Hand reichen, dann würde ich immer die Hotels vorbuchen. Es ist einfach deutlich entspannter. Mir ist es lieber ein wenig von der Spontanität aufzugeben, aber dafür zu wissen und mich freuen zu können, welche tollen Unterkünfte auf meinem Trip auf mich warten werden. Ganz besonders, wenn man ein gewisses Budget für alle Unterkünfte festlegt und damit versucht, das beste Preisleistungsverhältnis rauszuholen. Das geht nur, wenn man im Voraus sucht, vergleicht und bucht.
Natürlich können abenteuerlustige Reisende auf die Vorbuchungen verzichten, sollten aber davon ausgehen, dass sie damit aber nicht unbedingt Geld sparen und es auch mal stressig werden kann, wenn man mal nichts so schnell findet. Es bleibt halt abenteuerlich.
12. Am Wochenende in die Stadt & unter der Woche aufs Land
Ich habe es selbst in Miami und San Francisco erlebt. Unter der Woche ist in den Großstädten in den USA die Hölle los, denn dann wird genauso wie bei uns dort gearbeitet. Der Verkehr ist nicht nur krasser, wegen dem Berufsverkehr, sondern die Hotels sind in der Regel auch teurer. Daher ist es auf jeden Fall günstiger und angenehmer am Wochenende die Stadt zu besuchen. Wenn man eine Stadt von Freitags bis Montags besucht, ist es mehr als ideal. Außerdem hat man mehr Platz, um sich alles anzusehen. Umgekehrt sollte man die Freizeit- und Nationalparks, wenn möglich am Wochenende meiden und diese lieber unter der Woche besuchen. Da sind die Amis auch nicht anders als wir. Am Wochenende möchte er auch raus und was unternehmen. Wenn man diesen Tipp bei der Tourplanung berücksichtigt, kann man nicht nur Geld sparen, sondern auch viel entspannter alles erleben.
13. Regionale SIM-Karte – Notwendig oder nicht?
Oft werde ich gefragt, welche SIM-Karte bzw. welchen Anbieter ich für die USA empfehlen kann. Und was eine SIM-Karte in den USA kostet. Ich kann Dir sagen, dass ich genauso gedacht habe wie Du, als ich 2013 meinen Trip durch Florida gemacht habe. Wie mache ich das bloß mit dem Handy usw.?!? Alles absoluter Quatsch. Immer wenn ich ins Ausland fliege, schalte ich sofort kurz vor Abflug die mobilen Daten in meinen Geräten aus. Wieso?? Natürlich wegen den Richtlinien im Flugzeug, aber auch, weil ich keine lokale SIM-Karte in den USA zum Überleben brauche. Ich erkläre das kurz. Die USA bieten das volle WLAN-Wohlfühl-Programm. Die Hotels wähle ich mitunter immer nach vorhandenem WLAN aus. Dann ist man auf jeden Fall safe. Aber wohin tagsüber?? McDonalds, Starbucks und viele Supermärkte bieten fast immer kostenloses WLAN an. Sollte man mal im Internet nach etwas bestimmten suchen, dann macht man eben mal einen kurzen Zwischenstopp bei diesen Lokalitäten. Dies kann man dann sogar mit der Nahrungsaufnahme verbinden. Was nicht heißt, immer bei McDonalds essen zu müssen. Das heißt es auf keinen Fall, aber vielleicht reicht ja auch einfach ein Kaffee, ein Becher DrPepper oder eine eisgekühlte Diet Coke. 🙂
Bei McDonalds reicht es sogar, wenn man auf dem Parkplatz steht. So stark ist bei den meisten Schnellrestaurants das WLAN Netz. Bei einer Supermarktkette war es sogar schon ausreichend, sich in einer Filiale ins Netz einzuloggen und sobald man sich einer anderen Filiale auf dem Parkplatz genähert hat, loggte sich das Handy sofort automatisch ins WLAN ein. Lustiger Moment, wenn wie auf Zauberhand das Handy in der Hosentasche auf dem Parkplatz wie verrückt vibriert, während wir uns dem Eingang des Supermarktes nähern und die ganzen aufgestauten Facebook-Nachrichten eintrudeln.
Meine Empfehlung: WLAN reicht vollkommen in den USA. Für Notfälle ist das Handy ja immer noch zum Telefonieren da. Zwar mit Roaming Konditionen, aber dieser Umstand allein, hat mir ausgereicht und immer ein gutes Gefühl gegeben, jederzeit erreichbar zu sein, bzw. immer sofort jeden erreichen zu können. Also, Dein Handy ist ja dann nicht tot. 🙂
14. Die richtige Musik nicht vergessen!
Ein Road Trip ohne die richtige Musik ist wie San Francisco ohne die Cable Car oder New York ohne die Freiheitsstatue… das geht gar nicht!! Mit der richtigen Musik bekommt die Rundreise durch den eigenen Soundtrack als Untermalung einen besonderen emotionalen Touch. Man wird auf ewig den Trip mit bestimmten Songs, die dann im Auto liefen, immer wieder in Erinnerung rufen. Und bei der Musikauswahl hat sicher jeder seine eigene Vorstellung, was er oder sie auf dem Trip gerne hören möchte. Ideal ist es da, wenn man auf seinem Handy, Napster, Spotify oder einen anderen Musik Streaming Dienst installiert hat. So kann man im Hotel abends über WLAN neue Musik runterziehen und sie am nächsten Tag offline hören.
Einfach perfekt, da viele, wenn nicht sogar die meisten Mietwagen der Mittel- und Oberklasse die Möglichkeit bieten, per USB Kabel oder aber auch per Bluetooth mit dem Entertainment System des Wagens in Verbindung zu treten. So kann man das Abspielen der Songs direkt mit dem Handy steuern. Ein mit Musik vollgepackter USB Stick reicht da natürlich auch. Aber bei einer Reise von 3 Wochen sollte man auf jeden Fall ausreichend Musik mitbringen, damit man mit Sicherheit die Alben und/oder Songs nicht doppelt und dreifach hören möchte.
Für eine Fahrt von San Francisco nach Los Angeles bietet sich natürlich auch dieser Song an:
15. Spüre den American-Way-Of-Life! Das Zauberwort heißt: Smalltalk!
Ein nettes Pläuschen mit Amis macht sehr viel Spaß. Sobald ein Ami hört, dass man aus Deutschland kommt, reagieren die Meisten mehr als positiv. Irgendein Angehöriger war auf jeden Fall im Zweiten Weltkrieg in Europa oder zumindest danach in Deutschland stationiert. …. My Grandpa has been in Germany…Fighting the Krauts…blabla… 🙂 Überwiegend lieben sie alle Deutschland. Ich habe zumindest nirgends etwas anderes erfahren. Und lernt man ein Land nicht am besten kennen, wenn man sich mit den Einwohnern unterhält? Es ist doch auch nicht anders als bei uns. Die richtigen Geheimtipps bekommst Du nur, wenn man die Leute anspricht, die dort auch wohnen. Nutze jeden Moment, der sich Dir bietet, wo Du mit Amis in Kontakt treten kannst. Vertrau mir. Sie sind mehr als hilfsbereit und offen, mit Dir gerne ein paar Worte zu wechseln. Scheue dich nicht, Menschen anzusprechen. Viele sind viel freundlicher und kommunikativer als man vorher eigentlich gedacht hat. Oftmals sind deutsche Touristen bei Ihrem allerersten Besuch in den Staaten total überrascht, wie freundlich alle sind. Deswegen liebe ich die USA. Mein zweites Zuhause.
Ein Tipp von mir: Gehe häufiger auch mal da essen, wo Du evtl. der einzige Tourist bist, umgeben nur von Amis. Das sind die wahren Lokale, die richtigen Hot Spots. Nicht die Touri Lokale, die Dich nur abzocken wollen. Von daher ist mir im Besonderen ein tolles Erlebnis in Erinnerung geblieben, als unsere Truppe auf einem Trip durch Florida, in Coral Spring in einem kleinen einheimischen Frühstückslokal essen waren. Wir waren die einzigen Ausländer. Einfach nur geil und die Portionen waren riesig und super günstig. So leckere Pancakes habe ich nie wieder gegessen. Denk an meine Worte und sprich die Amis an, wo immer es sich bietet!!
16. Collect Beautiful Moments – Erinnerungen für den Rest Deines Lebens
Ein letzter Tipp von mir, um Deine Reise auf ewig unvergesslich zu machen. Mach viele Fotos. Besser zu viel als zu wenig. Heutzutage ist man ja nicht mehr beschränkt bei den Handys und Kameras mit der Möglichkeit der Speicherkarten. Ausmisten und die schönsten Bilder herauspicken, kannst Du nach Deiner Reise immer noch zuhause. Lass Dich immer vom Gefühl leiten und versuche die Momente und die schönen Stimmungen mit Deinen eigenen Augen und dann durch die Kamera einzufangen und in Erinnerungen umzuwandeln. Ich habe immer meine GoPro dabei und mein Handy mit einer sehr guten Kamera. Anfangs musste ich mich auch überwinden, oft genug die Kamera zu zücken und zu fotografieren und zu filmen. Später habe ich es dann zuhause bereut und mich geärgert, warum ich dies und das nicht fotografiert oder gefilmt habe. Ärger Dich nicht danach genauso wie ich, sondern mach es direkt bei Deinem ersten Road Trip anders. Du wirst es nicht bereuen. Und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Stell Dir einfach immer das Bild wie ein Gemälde vor, mit dem Du gerne eine Geschichte erzählen willst.
Daher ist mein Motto seitdem auch auf Reisen: „Collect Moments Not Things!“
Ich hoffe, meine Tipps helfen dir ein bisschen weiter und unterstützen dich bei der Planung Deines eigenen erfolgreichen Road Trips. Lass es mich wissen, wenn ich Dir weiterhelfen konnte oder ob ich Dich vielleicht sogar nun angefixt habe, endlich selbst aktiv zu werden und das Abenteuer USA anzugehen. Wenn Du noch weitere Tipps hast, weil Du ebenfalls Erfahrungen mit Road Trips in den USA gemacht hast, dann ergänze diesen Bericht durch einen Kommentar darunter.
Ich freue mich immer über Feedback.
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Supergut beschrieben.spiegelt viel von dem wieder was ich auf meinen mittlerweile 4 roadtrips erleben durfte.freu mich gerade sehr auf nächstes Jahr!