Dieses Jahr werde ich mal wieder zwei Premieren feiern können. Ich fahre mit dem eigenen Auto in Urlaub und das auch noch innerhalb von Europa. Klingt lustig, ist aber so. Denn in der Vergangenheit haben meine Reisen immer mit dem Flugzeug begonnen und in der Regel habe ich dann unseren Kontinent verlassen. Okay, ich gebe es zu, einen Wagen gab es dann oft auch dort vor Ort, aber es war nicht der eigene und zum Schluß gaben wir ihn wieder einfach zurück. Für viele Menschen ist das Verreisen mit dem eigenen Wagen ganz normal. Für mich halt nicht.

Und genau deshalb finde ich es so spannend, denn es ist wie eine Reise zurück in der Zeit. Damals bin ich zuletzt mit meinen Eltern und meinem Bruder mit dem Auto z.B. nach Spanien, Italien, Jugoslawien oder auch nach Österreich gefahren. Das waren tolle Urlaube mit wunderschönen Erinnerungen. Und dafür bin ich meinen Eltern unendlich dankbar. Tief in der Nacht sind wir immer losgefahren, das Auto vollgepackt inkl. 2 Kühlboxen gefüllt bis an den Rand mit Proviant. Liebevoll vorbereitet von meiner Mama, mit belegten Broten, Frikadellen, kleinen Schnitzeln und auch hartgekochte Eier durften nie fehlen. Getränkedosen, damals noch ohne den lästigen Pfand, lagen in ihnen auch gut gekühlt. Und das alles, damit wir unterwegs niemals Hunger oder Durst leiden mussten. Vorbereitet wie für eine echte Expedition. Es begann immer wie ein Abenteuer…!!

Diese Erinnerungen an meine Kindheit möchte ich nun auffrischen, erleben wie es ist, den Spuren meiner Eltern zu folgen und mein eigenes Abenteuer mit dem Auto zu erleben. Zusammen mit meiner besten Freundin Ramona aus Berlin geht es im September in die Alpen. Eine bessere Kulisse für einen grandiosen Road Trip kann ich mir für dieses Vorhaben einfach nicht vorstellen.

Von Düsseldorf aus starten wir in Richtung Süden und fahren bis ins äußerste südliche Ende von Bayern, nach Berchtesgaden. Dort wird dann die große Alpen Rally ihren Anfang nehmen. Da ich es liebe geschichtsträchtige Orte auf meinen Reisen zu besuchen, wie z.B. in San Francisco die legendäre Gefängnisinsel Alcatraz, werden wir an unserem ersten Tag vor Ort auf jeden Fall das Kehlsteinhaus besuchen. Ein als „Eagle´s Nest“ aus vielen US-Kriegsfilmen populäres Motiv, so ist es doch eins der wenigen unzerstörten Monumente aus den Hitlerjahren. Es ist auch ein Zeichen des Größenwahn und wird seit 1952 als Berggasthaus geführt. Heute bietet es vielen Menschen nicht nur einen einzigartigen Ausblick auf eine wunderschöne Landschaft, sondern auch die Chance zur Erinnerung und Aufklärung über die Abgründe einer menschenverachtenden Diktatur. Gegen Mittag geht es dann auf den 1874 Meter hohen Jenner, von wo man einen perfekten Blick auf den berühmten Watzmann erhält, sowie auf den 1200 m tiefer gelegenen Königssee.

Nachdem wir den See von oben bewundern dürfen, ist dieser selbst am nächsten Tag dann das Objekt unserer Begierde. Mit dem Schiff geht es vorbei an der Wallfahrtskapelle St. Bartholomäus bis ans hintere Ende des Sees, wo unsere Wanderung beginnen soll.

Nun geht es tiefer in das dahinter gelegene Tal, am Obersee vorbei bis zu Deutschlands höchstem Wasserfall, dem 380 Meter hohen Röthbachfall. Dieser Tag wird auf jeden Fall ein Spaß für meine Drohne. Ich freu mich jetzt schon. 🙂

Bei wünschenswertem Kaiserwetter wandern wir das gesamte Stück zurück, auch am Königssee entlang bis zum Punkt, wo wir am gleichen Morgen mit dem Boot gestartet sind.

Am nächsten Tag wird es etwas ruhiger und vielleicht besuchen wir die Flying FOX XXL Attraktion in Saalfeld, von wo man liegend an einem Stahlseil hängend mit bis zu 70 km/h über ein Tal hinwegschiesst. Action pur und sich ein wenig wie ein Vogel fühlen. Was kann es schöneres geben? Gell? 🙂

Dann heißt es Abschied nehmen und wir machen uns auf den Weg nach Österreich, am berühmten Wolfgangsee vorbei.  Wer kennt ihn nicht, wahrscheinlich die Jüngeren auf jeden Fall nicht, aber die Anderen mit Sicherheit, Peter Alexander und seinen Evergreen: „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“.

Wir fahren aber weiter, denn unser eigentliches Ziel ist der urig direkt am Berg gelegene Ort Hallstatt am gleichnamigen See. Der Ort ist nicht nur wunderschön, sondern erreichte auch weltweit eine enorme Bekanntheit, da die Chinesen in Ihrem Land den Ort im Jahre 2012 zu großen Teilen 1:1 geklont haben. Einfach nur verrückt. Wir besuchen aber das Original und werden dort auch ein ehemaliges Salzbergwerk und seinen unterirdischen Salzsee besuchen.


Dies ist auch der äußerste östliche Punkt unserer Reise, denn nun heißt es nur noch der Wilde Westen ruft. 🙂 Um am nächsten Vormittag die Wolfsklamm zu besuchen, eine enge Schlucht, die man über hölzerne Stege erklimmen kann, habe ich für unsere heutige Übernachtung den Ort Schwaz gewählt.

Und jetzt muss man stark sein, denn wir fahren in die Heimat von den Zillertalern Schürzenjägern. Gegen die Musikgruppe kann man nichts sagen, denn immerhin waren sie eine der kommerziell erfolgreichsten Musikgruppen Österreichs. Sozusagen nationales Kulturgut. Daher fühle ich mich schon sehr erhaben, dieses Epizentrum der Glückseligkeit, das Zillertal besuchen zu dürfen. *lach

Im Ort Mayrhofen im schönen Zillertal werden wir dann 2 Nächte verbringen und entspannt dort die Berge erklimmen.

Ach wird das schön, denn nun geht es für 2 Nächte nach Seefeld in Tirol. Von dort besuchen wir dann die Leutascher Geisterklamm, im Volksmund auch das Reich des Klammgeistes genannt. Diese begehbare Schlucht soll ein echtes Erlebnis sein, ist sie doch erst im August 2005 begehbar gemacht worden.

Am nächsten Tag sind 2 weitere Highlights auf unserem Reiseplan: 1. Den höchsten Berg Deutschlands zu erklimmen, die Zugspitze und 2. die mit 406 Metern weltlängste Fußgängerbrücke im Tibet Style an der Burg Ehrenberg zu begehen. Beide Spots werden auf jeden Fall für schöne Videos und Fotos sorgen. Ich bin jetzt schon gespannt.

Am nächsten Tag heißt es dann erneut, auf in die Tiefen der Alpen, nach Sölden. Dort warten nicht nur die nächsten 2 Nächte auf uns, sondern auch die Area 47 oder auch umschrieben als der größte Outdoor-Freizeitpark in Österreich. Wenn das Wetter mitspielt und es einigermaßen warm ist, dann wird es ein echt feuchtes Vergnügen bevor wir einen der spannendsten Hochseilgärten der Welt besuchen. In 27 Metern Höhe geht es unterhalb einer Brücke über pendelnde Baumstämme, schwankende Plattformen und über luftige Netze auf die andere Seite und wieder zurück. Das wird richtig spannend.

Am nächsten Tag geht es von Sölden aus zum Timmelsjoch bzw. zum Top Mountain Crosspoint. Dies ist der höchste Passübergang zwischen Österreich und Italien und liegt auf einer Höhe von 2474 Metern. Man erhält von dort oben einen sagenhaften Ausblick auf die Berge und auf die ganzen Serpentinen, die bis ins Tal führen. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Wir haben Mitte Mai und der Pass ist immer noch wegen Schnee gesperrt. Voraussichtlich laut ihrer Website, soll er bis Ende Mai/Anfang Juni endlich befahrbar sein.

Nächster Tag und nächstes Abenteuer: Eigentlich wäre es von Sölden nur ein Sprung über eine Bergkette bis ins Nachbartal, aber da dies in der Theorie so einfach aussieht, müssen wir aus dem Zillertal erstmal wieder raus, um dann in das daneben liegende Pitztal zu gelangen. Ganz am Ende gelangen wir über die Seilbahn, die auch schon in James Bond eine Rolle gespielt hat, zum höchstgelegenen Cafe von Österreich, dem Cafe 3440. So ein Stück Kuchen mit einer grandiosen Aussicht auf die Alpen sollte dann drin sein. *smile

Nun neigt sich langsam aber sicher der Trip seinem Ende zu und wir verlassen im Westen die Alpen und gelangen an den Bodensee, wo wir in Bregenz unsere letzte Nacht verbringen werden und uns nach einem Besuch der Rheinfälle von Schaffhausen wieder auf den Heimweg machen.

Ob die Tour genauso ablaufen wird, wie von mir geplant, werden wir spätestens im September sehen. Ich hoffe Petrus wird großzügig sein und uns schönstes Sommerwetter schenken.

Natürlich werde ich nach der Reise wieder ausführlich von dem Trip berichten. Ihr könnt gespannt sein.