Für ein paar Tage raus, ein kleiner Tapetenwechsel. Das sind meistens die Gründe, wieso sich so viele Menschen seit Jahren für die mittlerweile total angesagten Städtetrips entscheiden. Egal zu welcher Jahreszeit, Städtetrips stehen hoch im Kurs. Diesem Trend wollte ich mich nicht länger verwehren und wagte ein kühnes Experiment. 🙂 Wie wäre es wohl, mal übers Wochenende nach Paris zu fahren?

Wieso Paris? Ja, wieso nicht? Die Stadt der Liebe, geprägt durch Ihre Lebensart und ihre Geschichte, wäre doch die perfekte Wahl für einen kurzen Besuch. Noch dazu ist mir immer von Freunden vorgeschwärmt worden, überwiegend Frauen, wie toll Paris doch wäre. Das wäre jetzt natürlich eine berechtigte Frage, wieso die Stadt überwiegend Frauen so stark fasziniert? Antworten dazu gerne als Kommentar unter diesen Bericht. 🙂 Also das Ziel war nun festgelegt, aber wie sollte ich die Anreise planen? Mit dem Auto, mit dem Flugzeug oder mit dem Zug? Um es kurz zu machen, ich entschied mich mit dem Zug zu fahren und hier genauer gesagt, mit dem Thalys. Gegen das Auto sprach der Stress bei der Anreise, denn immerhin wären zwischen 500 und 550 Kilometer angefallen, je nach Route, die man auswählen würde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dann entspannt das Wochenende bei Ankunft direkt begonnen hätte. Aber das sei jedem selbst überlassen. Neben dem Zug gibt es dann ja noch die Möglichkeit mit dem Flugzeug anzureisen, wobei ich hier, aufgrund der guten Anbindung mit dem Thalys, eher den Vorteil bei der Anreise auf der Schiene sehe.

Morgens um 6 Uhr ist die Welt noch nicht in Ordnung…

Nichts desto trotz blieb nicht aus, dass zu unmenschlichsten Zeiten Samstagmorgens aufgestanden werden musste. Dann sind auch die schönsten Ziele und das damit verbundene tolle Wochenende erstmal zweitrangig. Das frühe Aufstehen ist ein eigener Kampf, den man zum Start dann gewinnen muss. Schließlich sollte der Thalys um 6:16 Uhr vom Düsseldorfer Hauptbahnhof losfahren. Ich erwische mich immer bei solchen Nächten, dass ich total unruhig schlafe und auch nicht extra früher ins Bett deswegen gehen kann als sonst. Es geht einfach nicht. Mein Biorhythmus möchte da einfach nicht mitspielen. Ich stelle mir dann auch immer zwei Wecker, damit ich bloß nicht verschlafe. 😉 Pünktlich wurde ich wach und pünktlich um 5:40 Uhr kam auch Jaquelina, eine gute Freundin von mir, die mich auf meinem Trip begleiten wollte. So gab es dann auch auf jeden Fall genug zu lachen.

 

Das Taxi wartete schon bei mir und so fuhren wir sofort zum Bahnhof. Es war relativ ruhig auf der Fahrt, denn wir beide merkten, dass wir erstmal richtig wach werden mussten. An der frischen Luft auf dem Bahnsteig fanden wir dann langsam aber sicher auch unsere Redseligkeit wieder. Pünktlich fuhr der Thalys in den Bahnhof ein und wir beide machten es uns in einem extrem leeren 1.Klasse Waggon schnell gemütlich. Also Beinfreiheit hatten wir mehr als genug und die Sitze waren auch sehr bequem. Seitliche Kopfstützen wie bei Langstreckenflügen sollten das Dösen in den nächsten 4 Stunden nach Paris nicht nur ermöglichen, sondern sogar fördern. Nachdem der Zug sich gerade erst in Bewegung gesetzt hatte, bekamen wir auch sofort das Frühstück serviert. Ob das nun so schnell passieren musste, sei dahin gestellt, denn immerhin brauchten wir uns bei mehreren Stunden Fahrt nicht zu hetzen. Aber es war nun mal da. Gegen die Qualität kann ich absolut nichts Negatives sagen. Hier auch vergleichbar wie beim Fliegen, wobei ich betonen muss, dass es mit Sicherheit nicht so ein Frühstück bei einem Flug von Düsseldorf nach Paris gegeben hätte. Zusätzlich konnte man zwischen einem süßen oder herzhaften/salzigen Frühstück auswählen. Während wir es uns schmecken ließen beschleunigte der Zug auf Reisegeschwindigkeit in Richtung Aachen.

Auf dem Weg nach Paris hielt der Zug nur dreimal, nämlich in Aachen, in Lüttich und in Brüssel. Somit ist der Thalys die schnellste Verbindung nach Paris, wenn man aus dem Ruhrgebiet, schließlich startet er in Dortmund, oder dem Rheinland kommt. Als wir Aachen hinter uns hatten, ging die Sonne auf und wie jeder weiß, ist ein Sonnenaufgang bei klarem Himmel ein wunderschönes Zeichen des Neuanfangs. Ein neuer Tag kündigt sich an und mit dem blauen Himmel wussten wir sogar, dass wird ein Wochenende in Paris bei bestem Kaiserwetter. Das hätte vorher auch keiner erahnen können, aber hier möchte ich auch meinen Dank an Hurrikan Ophelia ausprechen, mit deren Hilfe, dass warme tolle Wetter in den Norden gezogen worden ist. Und sorry, liebe Iren, dass Ihr dafür unter dem Hurrikan leiden musstet. Die Welt ist halt nicht immer gerecht oder wie der Volksmund auch sagt, jede Münze hat halt auch zwei Seiten. Pünktlich um kurz vor 10 Uhr kamen wir dann im „Gare du Nord“, also dem Nordbahnhof von Paris, an. Das Abenteuer Paris konnte nun losgehen.

Kurz mein Fazit zu der Bahnfahrt mit dem Thalys für die Comfort Klasse 1:

  • + Sehr bequeme und schnelle Art für die Reise nach Büssel und Paris
  • + Großzügige Sitze mit ausreichend Beinfreiheit und kuscheligen Kopfstützen
  • + Eine leckere Mahlzeit je nach Tagszeit. Auf unserer Rückfahrt gab es dann halt ein Abendessen
  • Kostenloses WLAN wird angeboten, welches aber physisch kaum vorhanden ist. Mein Surfen übers Handy war dagegen zu 90% über die gesamte Strecke störungsfrei
  • Tipp an Thalys: Klasse wäre natürlich, wenn das Licht bei Dunkelheit im Waggon gedimmt werden könnte und es separate Lampen an den Plätzen geben würde analog beim Fliegen. Gerade auf der Hinfahrt war das grelle Licht im Waggon extrem stören
  • Etwas chaotische Abfertigung bei der Abfahrt Sonntags in Paris (Zuerst hieß es vor dem Einsteigen kommt eine Sicherheitskontrolle wie beim Fliegen und dann ließ man uns alle unkontrolliert in den Zug einsteigen)

Hey, wir sind in Paris!!!

Manchmal macht es mehr Sinn, das Hotel vielleicht auch nach der einfachen Erreichbarkeit mit der Metro auszusuchen. Die Linien im Nordbahnhof brachten uns da nicht weiter. Also erstmal raus und nach 400 Metern in eine andere Linie, die 7. Die brachte uns dann zur Station Opéra, von wo wir dann noch mal knapp 650 Meter bis zum Hotel laufen mussten. Aber alles halb so wild, wenn man das bei so einem geilen Wetterchen machen durfte. Bei Regen hätte ich mit Sicherheit andauernd rumgeflucht. *hehe  Da wir noch zu früh in unserem Hotel (New Hotel Roblin, 6 Rue Chauveau Lagarde, 75008 Paris, Frankreich) angekommen sind, konnten wir nur unser Gepäck abgeben, uns kurz ein wenig frisch machen und uns dann sofort in die Sightseeing Offensive stürzen. Habe ich schon gesagt, wie geil das Wetter war? Ach ja, sorry, aber man kann es einfach nicht oft genug erwähnen. Es ist Mitte Oktober und wir hatten das Gefühl als wäre es Juli oder so. Klasse.

Die Paris Entdecker sind unterwegs

Über den Place de la Concorde gelangten wir an die Seine und flanierten dann gemütlich an ihr entlang in Richtung Eifelturm. Ich wollte zumindest den Versuch starten, die Lage abzuchecken, ob es möglicherweise eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt, dass wir evtl. nur mit etwas minimaler Wartezeit auf den Eifelturm gelangen könnten. Doch vergiss es!!! Wer an sowas denkt, glaubt auch an den Weihnachtsmann und den Osterhasen zusammen. Bei dem Anblick der Menschenansammlung vor Ort, war unter einer Wartezeit von mehreren Stunden nicht zu rechnen. Da wirkt natürlich die Antwort auf die Frage: „Und was habt Ihr am ersten Tag schönes in Paris gemacht?“ – „Ooooch ja, da waren wir auf dem Eifelturm.“ – „Okay, und was noch?“ – „Naja, reicht das nicht?“ – „Doch, aber der Tag war doch lang!!“ – „Für den Besuch des Eifelturms leider nicht lang genug. Wir haben den halben Tag dort gewartet!!“ – Irgendwie fand ich diese Vorstellung, dies so später erklären zu müssen, relativ peinlich und entschied mit Jaquelina, das wir auf diesen Besuch verzichten und lieber in Richtung „Place du Trocadéro“ gehen und ein paar schöne Aufnahmen mit dem Eifelturm machen. Das klang vernünftig. Bevor jetzt die Frage aufkommt: Wieso habt Ihr keine Karten bereits in Deutschland online gekauft? – Erwidere ich gerne, dass ich das natürlich versucht habe, aber es keine mehr gab. Diese hätten bis zur Spitze 17 Euro gekostet. Das einzige was man noch online kaufen konnte, war ein Besuch mit einem Führer (ups, wenn ein Deutscher das erwähnt, finde ich, klingt das in Verbindung mit Paris immer noch irgendwie komisch 😉 ), für 59 Euro pro Person. Und hier muss ich gestehen, dass war es mir dann doch nicht wert.

Frage an die Paris Kenner: Wir hatten das Gefühl, dass die Grünphasen für die Fussgänger an den Ampeln relativ kurz sind und für uns sogar schon sportlich waren, um über die Strasse zu gelangen. Wie ist das dann bloß für ältere Menschen oder Menschen mit einer Gehbehinderung?? Kann natürlich auch Taktik sein, um die Quote der Rentner aktiv zu beeinflussen, wenn dann so die Autos oder sogar LKWs und Busse sofort bei Grün wieder losfahren….Bumms…. Ist keine Feststellung meinerseits, sondern nur so ein entfernter Gedanke. Die Kürze der Grünphase war und ist aber Fakt.

Eines muss ich aber gestehen, die Atmosphäre in Paris mit den ganzen historischen und restaurierten Gebäuden ist der blanke Wahnsinn und wirkt natürlich nochmal so gut, bei dem GEILEN Wetter. Ups, ja, ich weiß, ich habe es schon mehrmals erwähnt. Dieses Flair ist irgendwie besonders und daher glaube ich auch mittlerweile zu verstehen, warum so viele Menschen diese Stadt so lieben. Die Menschen in Paris, mal abgesehen von den ganzen Touris, haben größtenteils auch ein ganz anderes Verständnis zur Mode. Sie wirken sehr modebewusst und haben das gewisse Etwas. Okay, dieses Etwas zeigen Sie auch bei Ihrer Sprache. Weltoffenheit sieht anders aus, denn ohne französische Grundkenntnisse ist man bei den Schildern oder Warnhinweisen immer aufgeschmissen.

Nun machten wir uns vom Trocadero mit der Metro auf den Weg zum Arc de Triomphe. Hier erwarteten uns auch wieder hunderte von Touristen. Wirklich der Wahnsinn, wie viele hier in der Stadt an einem Tag unterwegs sind. Okay, vielleicht auch kein Wunder, denn schließlich klapperten wir auch die Wahrzeichen der Stadt ab und die ziehen natürlich auch die meisten Touris an. Und das tolle Wetter nicht zu vergessen. 🙂

Bei einer Talkshow hatte ich mal von einem bekannten deutschen Korrespondenten, Ulrich Wickert, aus Paris erfahren, dass man ohne Gefahr eine Straße in Paris überqueren kann, wenn man dabei nicht nach links oder rechts schaut. Denn dann müssen die Autofahrer auf uns achten. Sobald man aber zur Seite schaut, sind die Autofahrer der Meinung, dass der Fußgänger schon auf sie achten wird. Dies haben wir dann am achtspurigen Kreisverkehr des Arc de Triumphe einfach mal ausprobiert und überlebt (siehe Video von unserem Paris Trip). *yeah.

So langsam wurden wir aber auch etwas müde, bedingt durch das frühe Aufstehen, dass wir uns über den Avenue des Champs-Élysées auf den Weg zurück zum Hotel machten. Denn schließlich mussten wir uns etwas ausruhen, da uns heute Abend noch ein besonderes Highlight erwartete. Ein Besuch in einer weltbekannten französischen Institution, dem Moulin Rouge!

Jetzt wird es sexy! Das legendäre Moulin Rouge ruft…

Um 21 Uhr machten wir uns langsam aber sicher auf den Weg zum Moulin Rouge. Mit der Metro fuhren wir zum Place Pigalle und gönnten uns vor der Vorstellung um 23 Uhr noch schnell ein kleines Abendessen auf dieser in Paris bekannten Erotik- und Sündenmeile. Ein wenig erinnerte mich dieser Boulevard de Clichy an die Reeperbahn in Hamburg. Fette Leuchtreklamen mit erotischen Botschaften diverser Geschäfte, Restaurants und Bars und dazwischen die weltbekannte Windmühle des Moulin Rouge.

Vielen Dank an das Moulin Rouge, an Fanny Rabasse, die Pressesprecherin des Theaters, für die Einladung zu dieser tollen Revue der Extraklasse.

Nachdem wir an der Abendkasse unsere reservierten Karten ausgehändigt bekommen hatten, wurden wir am Eingang zum VIP Wartebereich geführt und genossen ein Glas Champagner.


Als es dann soweit war, wurden alle VIP Gäste als erstes zu Ihren Tischen geführt. Auf dem Weg zum Tisch konnte ich auch dieses in rot gehaltene Theater bereits ausgiebig bestaunen. Das ist also das weltbekannte Moulin Rouge, dass ich seit meiner Kindheit nur vom Namen her kannte. Jetzt sollte es soweit sein, dass ich es endlich selbst live und in Farbe erleben könnte.

 

Einige Fakten zum Moulin Rouge:

  • 1700 Gäste kommen jeden Abend
  • 2 Vorstellungen pro Tag
  • 120 Kellner beginnen schon am frühen Nachmittag mit den Vorbereitungen
  • 10 Mio. Euro kostete die Revue
  • 80 Tänzerinnen und Tänzer
  • 1000 Kostüme
  • 240000 Liter Champagner werden hier pro Jahr getrunken (das Moulin Rouge ist der größte Champagner Konsument von ganz Frankreich)
  • 25000 Flaschen Wein & Champagner lagert der Weinkeller des Moulin Rouge
  • 600 Flaschen werden jeden Abend ausgeschenkt

Mehr Infos zum Moulin Rouge gibt es hier: http://www.moulinrouge.fr/

Mit etwas Verspätung begann die Revue und wer sich selbst von dieser sagenhaften Vorstellung ein Bild machen möchte, lade ich dazu ein, sich das folgende Video anzuschauen. Aber natürlich ist die Wirkung live noch intensiver und nochmal was ganz anderes.

Zwischen den Tanzeinlagen der Moulin Rouge Tänzerinnen und Tänzer gab es sogar noch 4 sensationelle artistische & akrobatische Einlagen, die sicher nur saisonal hier auftreten und regelmäßig ausgetauscht werden. Jetzt fehlt bei einem erneuten Besuch von Paris eigentlich nur noch ein Besuch des Crazy Horse. 😉

Insgesamt dauerte die Vorstellung ungefähr anderthalb Stunden und war um kurz nach 1 Uhr mit Verspätung zu Anfang dann auch zu Ende. Nun traf uns aber endgültig der Hammer vom frühen Aufstehen und wir waren froh als wir dann im Hotel waren und uns ins Land der Träume verabschieden konnten.

Ach, was haben wir gelacht! Der Harald Glööckler von Notre Dame…

 

Kurz nach 7:30 Uhr in der Früh kam dieser schreckliche ohrenschmerzende Dauerton in Form eines Feueralarms. Zuerst hielt ich es für einen Alptraum, aber da Jaquelina schon einen Blick in den Flur gewagt hatte und diese akkustische Dauerschleife eines Tinnitusförderers noch lauter werden ließ, war uns sofort klar, das ist doch ein echter Feueralarm. Kurz beratschlagten wir, was wir tun sollten, aussitzen oder rauslaufen? Nachdem wir Schritte auf dem Flur vernahmen und Jaquelina nochmal in den Flur schaute, meinte sie nur: „Ich denke, der ist echt, der Alarm!“. Na gut, wir zogen uns den Bademantel über und ich schlüpfte noch schnell in meine Sneakers und ab ging es zum Treppenhaus und runter zur Lobby. Da standen bereits zahlreiche Gäste, die genau wie wir, immer noch verschlafen wirkten. Auch eine Dame nur im Sport-BH und barfuss verursachte Aufmerksamkeit für sich, die sicher nicht von ihr gewünscht war. Dann kam die Erlösung durch das Personal. FEHLALARM!!! Besser konnte der Sonntag ja nicht beginnen, dachte ich mir nur und so verschwanden wir wieder auf dem Zimmer und pennten weiter bis 9 Uhr. Wir hatten uns geschworen, den Tag in Ruhe und langsam angehen zu lassen.

Nach einem guten Frühstück, checkten wir aus, ließen das Gepäck aber noch im Hotel und starteten in den zweiten Paris Tag um kurz nach 11 Uhr.

Wieder zurück am Place de la Concorde flanierten wir erneut bei geilstem Wetter durch den weitläufigen Barockgarten Jardin des Tuileries in Richtung Louvre. Wir wollten heute den Tag einfach entspannt genießen. Aufgrund unseres engen Zeitplanes war ein Besuch im Louvre natürlich nicht möglich, so dass wir die Seine an der Pont des Arts überquerten und uns als Ziel die berühmte Kathedrale Notre-Dame setzten. Vor der Kathedrale kamen wir auch schnell auf die bekannteste Geschichte zu sprechen, nämlich den Glöckner von Notre-Dame. Irgendwie rutschte Jaqueline dann plötzlich der Glööckler von Notre-Dame raus, so dass mir dieser Anblick nicht mehr aus dem Kopf ging, wie der Harald den Glöckner spielt. Er war und ist doch immer für den ausgefallenen und extravaganten Auftritt bekannt, wieso dann nicht auch als der Glööckler von Notre-Dame. *ichlachmichwech

Nachdem wir unseren Lachflash auskuriert hatten, schlenderten wir durch die engen Gassen von Saint Michel und genossen den letzten Hauch von französischem Flair bevor es auch wieder zuerst zurück zum Hotel und dann zum Nordbahnhof ging, um pünktlich den Heimweg mit dem Zug um 17:55 Uhr anzutreten.

Aber zwei Erlebnisse möchte ich hier noch erwähnen und zwar von der Metro von Paris und der Abfertigung vom Thalys vor der Abfahrt.

  • Das Metronetz von Paris ist der absolute Wahnsinn. Wie weitläufig die Wege unter der Erde sind bis man zur Station kommt, oder auch wie viele Etagen man sich in die Tiefe begibt. An einer Station sind wir ungelogen viermal mit langen Rolltreppen hochgefahren, bis wir wieder den Himmel sehen konnten. Hier überlegt man sich wirklich zwei- oder sogar dreimal, ob man die zwei Stationen mit der Metro fahren oder nicht doch lieber gehen möchte, wenn man die langen Wege in die Tiefe vorher berücksichtigt. In bestimmten Stationen spürt und sieht man regelrecht, wie alt die Metro ist. Sie ist die viertälteste Metro Europas. Und Wikipedia sei Dank, mit 219,9 km Gesamtlänge und 303 Stationen ist sie eine der größten Metros der Welt. Sie ist auf jeden Fall ein Erlebnis, wobei es nicht immer ein positives sein muss. Aber zumindest muss man sie mal erlebt haben.
  • Nachdem wir am Nordbahnhof ankamen, wussten wir erstmal nicht, wie wir uns verhalten sollten. Also nehmen wir den Frankfurter Kopfbahnhof zum Vergleich. Wenn dort ein Zug steht, dann kann man ihn auch sofort über den Bahnsteig betreten und einsteigen. Nicht so beim Thalys. Wir standen am Zugang zum Bahnsteig und fragten uns, ob wir schon zu unserem Zug gehen könnten oder nicht. Nachdem wir in etwa hundert Meter Entfernung einen Mann mit einem Trolly gehen sahen, entschieden wir uns, es ihm gleich zu tun und marschierten los. Doch plötzlich lief ein Bahnbeamter hinter uns her und rief nur: „Non, Non, Non…!“  – Der Bahnsteig wäre noch nicht geöffnet. Wir erklärten ihm auf Englisch, soweit es für ihn möglich war, dass dort hinten aber auch keine Absperrung gewesen ist. Als wir nun am Ende wieder ankamen, war überraschenderweise eine Absperrung plötzlich da. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. 🙂 Und nun zum eigentlichen Prozedere. In einigen Metern vom Bahnsteigsanfang entfernt befand sich eine Wartezone für den Thalys. Hier musste man darauf warten, dass wir den Bahnsteig betreten durften, um uns zu einer der vier Schlangen für die Sicherheitskontrolle zu begeben. Ähnlich der Sicherheitskontrolle am Flughafen mit Metalldetektor und Gepäckscanner. Als die vier Schlangen gefüllt waren und wir darauf warteten überprüft zu werden, kam plötzlich ein weiterer Bahnangestellter zu dem Kollegen vor uns angerannt und zeigte dabei auf seine Uhr. Anscheinend hatten wir keine Zeit mehr für die Kontrolle und so durfte plötzlich jeder OHNE Kontrolle weiter auf den Bahnsteig, um den Zug zu betreten. Kurios, oder? Wieso hat man dort eine Sicherheitskontrolle, wenn man sie dann nicht durchführt. Ich fand das alles etwas chaotisch und suspekt.

Dies sollte aber nicht mein letzter Eindruck von dieser schönen Stadt bleiben, denn Paris war wirklich toll und ich werde mit Sicherheit wiederkommen, denn es gibt noch genug zu entdecken.

Und vielen Dank an meine reizende Begleitung Jaqueline, die den Trip erst so richtig lustig gemacht hat.