Bei meiner Planung für einen dreiwöchigen Vietnamtrip fand ich durch meine Recherche auch den Nationalpark Phong Nha. Dieses Areal umfasst zwei der größten Kalkstein-Gebiete der Welt und liegt etwa 500 Kilometer südlich von Hanoi im nördlichen Zentral-Vietnam. Dieser Park bietet hunderte von Höhlen und wurde 2003 durch die UNESCO in die Liste der Weltnaturerbestätten aufgenommen.

Welcome To The Jungle…

Neugierig machte mich dann die Info, dass im April 2009 britische Forscher in diesem Park zwanzig neue Höhlen mit einer Gesamtlänge von 56 Kilometer entdeckt haben, u.a. die nach Ihren Angaben größte Höhle der Welt (Son-Doong-Höhle).

Wenn man sowas bei der Reiseplanung entdeckt, überlegt man nicht lange, ich zumindest nicht und entscheidet, diesen Teil Vietnams unbedingt kennenzulernen. Über die Agentur Oxalis fand ich dann auch die für mich passende Tour, mit dem Namen:  Wild Tu Lan Cave Explorer:

  • 17km Wanderung durch Dschungel und auf Berge, felsiges Gelände
  • Das Höhenverhältnis ändert sich bis zu 150m (zwischen Tal und Gipfel des Berges)
  • 1 km Schwimmen in Höhlen (zwischen 200m – 500m je Höhle)
  • 4 km Höhlenwanderung
  • 3 Tage und 2 Nächte im Dschungel und in Höhlen

Der Inhalt konnte sich sehen lassen, aber die Realität war dann doch nochmal intensiver als auf dem Papier. *seufz


Aus Phong Nha fuhren wir dann mit dem Bus nochmal 70 Kilometer in den Park hinein, dicht an die Grenze von Laos heran. Hier war bereits unser Tour Guide „Kajak“ dabei. Im Bus traf ich dann auch zum ersten Mal auf den Rest der Truppe. Wir kannten uns nicht, aber wie Kajak es schon andeutete, sollte sich das in den nächsten zwei Tagen ändern: „Heute seid Ihr noch Fremde, aber in 2 Tagen seid Ihr beste Freunde.“ Und was soll ich sagen, er hatte absolut Recht. Die Tour im Dschungel hat uns zusammengeschweißt.

Am zweiten Office von Oxalis angekommen, ging es nun ans Eingemachte. 2kg persönliche Sachen inkl. Hygieneartikel waren erlaubt. Der Rest unseres Gepäcks musste hier bleiben. Und nach einer kurzen Einweisung durch unseren zweiten Tourguide „Vu“ ging es auch schon los. Um die 3 Tage ein wenig mit zu erleben, kann ich das Video am besten empfehlen:

Ein paar Anmerkungen und lustige Anekdoten zum Film:

  1. Als ich zum ersten Mal einen Fluß durchqueren musste und dann auch noch bis zum Oberschenkel nass geworden bin, fand ich das bereits mehr als unangenehm mit der nassen Hose weiter zu gehen. Aber das war mehr als übertrieben. *haha In den nächsten zwei Tagen lernte ich sehr schnell, wie normal es ist, den Tag direkt mit nassen Klamotten zu beginnen und bereits um 9 Uhr damit dann auch schwimmen zu gehen. So ändern sich die Einstellungen. 🙂
  2. Bei Dr.Bob hat man bereits gelernt, dass man immer nur zu zweit nachts zur Dschungeltoilette gehen darf. Ich denke, da unseren Tour Guides diese Sendung nicht bekannt gewesen ist, galt diese Anweisung nicht bei uns. Natürlich vermied man aber doch schon freiwillig nachts sein Zelt zu verlassen, um den „Plumpsklo“ im Dunkel aufzusuchen. In der zweiten Nacht riskierte ich es dann doch, denn wenn man muss, dann muss man und laut Handy verließ ich um 3:20 Uhr mein sicheres Zelt. Mit der Stirnlampe bewaffnet und Flipflops an den Füssen, verließ ich den sicheren Bereich der Zelte und schlurfte entlang des Weges 20-30 Meter in den Dschungel. Ich hörte nur den Wasserfall, die Geräusche aus dem Dickicht und sah den leichten Bodennebel. Nur im Schein meiner Stirnlampe und der entsprechenden Richtung meines Kopfes, sah ich, wo ich hinlief. Und dann entdeckte ich das provisorische Toilettenhäuschen. Verkleidet mit blauer Plastikplane wartete es hier auf seine Besucher. Die ganze Stimmung erinnerte mich ein wenig an das Feriencamp Crystal Lake aus dem Film „Freitag, der 13.“. Nur Jason fehlte jetzt noch. *grrrrrrrr Da ich ja wieder nach Deutschland zurückgekommen bin, ist mir in jener Nacht nichts passiert und ich konnte unbesorgt, den roten Eimer darin, zweckmäßig nutzen. Aber gruselig war dieser Ausflug in der Nacht trotzdem.
  3. Kleiner Hinweis zum Kartenspiel aus dem Film. Zu Anfang bekommt jeder 4 Karten. Derjenige, der als erster 4 gleiche Karten hat, gewinnt. Auf Ansage muss jeder immer eine Karte an den linken Nachbarn weitergeben, die man selber nicht gebrauchen kann. Sobald man zum Beispiel 4 Asse hat, ruft der Gewinner das Codewort, dass vorher festgelegt wurde und „grabscht“ sofort nach einer vor ihm stehenden Tasse. Das machen die Anderen ihm nach. Nur leider fehlt eine Tasse und so wird letztendlich einer ohne Tasse übrig bleiben. Ja, und der darf zur Strafe einen kräftigen Schluck Reiswein trinken. Das Spiel war recht simpel, hat aber eine Menge Spaß gemacht.

Mehr Informationen über diesen Trip findet Ihr bei der Agentur Oxalis: Einfach klicken