03.03.2013
Homestead – Florida City
Nachdem Melly dem Druck tapfer standgehalten und es überlebt hatte, wurde vor Ort mit neuen Getränken und direkt neben McDonalds an der Tanke ebenfalls der Wagen wieder aufgefüllt und dann ging es schnurstracks über die Krome Avenue immer geradeaus Richtung Norden weiter. Hatte man auf den Florida Keys bis nach Key West noch eine etwas kurvigere Strecke erlebt, so kam nun ein typisches Phänomen des amerikanischen Straßennetzes zu Tage – die lange Gerade. Wenn man einfach kein Ende sieht, sondern die Straße endlos erscheint ohne jegliche Kurve und der Wagen nur mal gestoppt wird, wenn eine Kreuzung kommt, dann ist man für jede Abwechslung dankbar. Erschien der Vormittag noch recht tropisch als wir den Weg über die Keys zurück gefahren sind, so kam man sich gerade wie im Vorgebirge bzw. wie in Deutschland vor. Links und rechts Felder, bestellte Äcker, Gewächshäuser, Wiesen und Bäume wie bei uns halt.
Der Flair von Florida wich gerade dem Charme einer deutschen ländlichen Flachebene mit Ausnahme einer endlos langen geraden Straße und amerikanischen Autos und LKW´s, die uns natürlich permanent daran erinnerten wo wir uns befanden. Auf der gesamten Strecke seit unserem letzten Stop wegen Melly waren alle drei Damen überraschend ruhig bzw. etwas getrübt in ihrer Laune, denn mittlerweile zog sich halt die Tagesetappe, auch, wenn alle wussten, dass es heute eine lange Strecke werden würde. Endlich kam die ersehnte Kreuzung an der wir nach links abbiegen mussten, um auf dem Tamiami Trail, der hier auf unsere bisherige Straße stieß, nun weiter in Richtung Westen durch die Everglades zu fahren. Nachdem wir die Kreuzung hinter uns gelassen hatten, hätte die Gefahr bestehen können, dass die lange Gerade, die auch hier vor uns lag, eine extreme Eintönigkeit und Langeweile verursacht, aber nein, denn Gott sei Dank gibt es Baustellen. Nur diese lockerten sowohl die Fahrt selbst als auch den Anblick immer wieder auf, denn ohne sie, hätten wir permanent rechts einen parallel fließenden Kanal und links grünes Gestrüpp gesehen. Bevor eine Baustelle in Sichtweite kam, wurde sie durch rote Warnschilder angekündigt. Die erste Baustelle erzeugte somit Neugierde, da alles was neu ist, auch irgendwie spannend wirkt. Endlich konnte ich die Baustelle sehen und auch, dass die Straße gleich einspurig wird und somit eine Richtung immer warten musste, wenn die andere Seite grünes Licht hatte. Doch bevor wir zu dem Punkt kamen, wo wir warten mussten, waren auf unserer Seite Schwellen auf der Straße angebracht worden, die durch Überfahren sofort durch starkes Rütteln uns spüren ließen – du Jeck jetzt musst du aber bald mal langsamer werden. Und dann kam das Ende auf unserer Seite, an dem wir halten und warten mussten, bis wir Weiterfahren durften.
Baustellen sind in den USA irgendwie anders…
Erwähnenswert ist hier auf jeden Fall, dass nicht wie in Deutschland üblich genau an dieser Stelle in der Regel eine Ampel steht, die voll und ganz alleine den Verkehr regelt, sondern ein Mitarbeiter der Baufirma oder Straßenmeisterei mit einem Schild in der Hand stand, dass er je nach „Ampel-„phase mit der „STOP“- oder „GO“-Seite in unsere Richtung zeigte. Somit hatte er nur zwei Aufgabe zu erledigen, nämlich 1. Schild drehen und 2. sich mit dem Kollegen am anderen Ende der Baustelle auszutauschen, wann das Schild gedreht werden darf. Schon „strange“, wenn man mal darüber nachdenkt, dass diese Kollegen das anscheinend den ganzen Tag machen. Okay, man macht sich nur einmal kurz Gedanken, aber dann ist es auch schon wieder vorbei. Insgesamt kamen jetzt noch drei bis fünf Baustellen in Folge, an denen wir das Gleiche erlebt haben und unsere Stimmung dadurch nicht besser wurde. Als wir die Letzte hinter uns hatten und das haben wir sicher nach jeder Baustelle gedacht, aber diesmal war es dann doch so, mussten wir dem Tamiami Trail noch ein sehr langes Stück, ungefähr 50 Kilometer, folgen. Rechts immer den Kanal und links weiterhin grünes Gestrüpp. Hin und wieder kamen dann ein paar Alligator-Farmen und Airboat-Stationen zur linken oder rechten Seite, die das Bild mit Zivilisation ein wenig auffrischten, aber die ließen wir im wahrsten Sinne des Wortes links oder auch rechts liegen. Unser Ziel war der Ort „Everglades“-City und diesen wollten wir nun so schnell wie möglich erreichen, da wir immer noch nicht wussten, wo wir dort heute die Nacht verbringen sollten, denn wir hatten nur die ersten zwei Nächte im Voraus bereits in Deutschland gebucht. Es war also spannend, wie alles klappen und ob alles so klappen wird, wie wir es uns vorgestellt haben. Die ersehnte nächste Kreuzung kam in Sicht und davon gibt es auf dieser Strecke wirklich nicht viele. Jetzt mussten wir wieder links abbiegen und dann waren es nur noch ungefähr 5 bis 6 Kilometer und wir waren am Ziel.
Everglades (City)
Endlich kam das Ortsschild Everglades und wir waren da. Dieser Ort ist im Nachhinein der abgelegenste und gruseligste Stop auf unserer Tour gewesen, an dem wir übernachtet haben. Nur eine Hauptstraße führt in diesen Ort zurück in die Zivilisation oder auch herein. Ansonsten ist nur Sumpfgebiet und Wasser rund um den Ort. Wer Ruhe sucht um tief in sich zu gehen, der findet hier einen perfekten Ort, um sein verborgenes Seelenleben gründlich zu studieren. Er sollte nur wieder aus sich herausfinden. (grins)
Der Himmel war blau, die Sonne schien, es war warm und der Ort wirkte im Hellen total friedlich und auch ein wenig romantisch. Die Wirkung im Dunkeln bzw. bei Nacht sollten wir später erfahren. Jetzt kümmerten wir uns aber erst mal um eine Übernachtungsmöglichkeit und hielten nach der Ortseinfahrt am erstbesten Motel, dem „Ivey House“.
Das Motel schien von außen sehr schlicht, aber dennoch sehr einladend. Ich weiß nicht mehr, wie es zu der Entscheidung gekommen ist, aber rein zu gehen und nach einem Zimmer zu fragen, übernahmen die Mädels. Nach geschätzten 15 bis 20 Minuten kamen diese auch endlich wieder raus und verkündeten freudestrahlend, dass wir hier heute übernachten werden. Einzige Ausnahme gegenüber anderen Hotels war der Umstand, dass wir statt einem Zimmer hier zwei nehmen mussten, da eins gerade mal so groß war, dass 2 Betten reinpassten mit etwas Lauffläche drum herum. Und die Betten haben von der Größe her gerademal für eine Person ausgereicht. Doch bevor wir unsere Zimmer beziehen konnten, die in einem Nebengebäude des „Hotels“ lagen, holten wir unsere Koffer aus dem Wagen und dackelten in Reih und Glied hinter dem Hotelangestellten her, der uns zu den Zimmern führen wollte. Wie bereits erwähnt mussten wir das Hauptgebäude verlassen, gingen ein paar Meter durchs Freie und gelangten dann in das Nebengebäude. Ein trostloser Flur lag vor uns, der zum Ende hin in einem Raum mündete, der als Aufenthaltsraum diente, aber eher den Flair eines amerikanischen Klischee-„Wohnzimmers“ hatte.
Da unsere beiden Zimmer ganz am Ende waren, hatten wir sozusagen das „Wohnzimmer“ direkt vor unseren Türen. Das einzige, was uns nun nur noch fehlte, waren die sanitären Einrichtungen. Wo waren sie? Da, eine Türe auf der rechten Seite im Flur stand offen und ich blieb auch sofort neugierig mit meinem Koffer stehen und schaute in den Raum, der dort zu sehen war, rein. Jeder, der schonmal eine Jugendherberge von innen gesehen und auch dort mal übernachtet hat, weiß nur zu gut, was Gemeinschaftswaschräume sind und nun hatte ich einen vor mir. Der Raum an sich wirkte ein wenig wie ein Museum, wenn man sich vorstellen möchte, wie man sich vor 50 Jahren gewaschen hat, aber nicht in 2013. Jede Jugendherberge ist moderner eingerichtet. Kleine Waschbecken und süße kleine Wasserhähne zum Drehen auf der linken Seite und direkt gegenüber auf der rechten Seite des Raums waren drei Toiletten im Westernstyle, in die man ohne Probleme und man brauchte nicht mal auf die Zehenspitzen zu gehen, noch ein Riese zu sein, hätte reinschauen können, um jeden beim großen Geschäft entspannt zu beobachten. Im hinteren Bereich ging es in einen Nebenraum, wo 4 spacige Plastikduschen nebeneinander aufgereiht waren. Ich dachte nur, das wird ja noch ein Spaß und folgte dann schnell den anderen, die bereits in unseren Zimmern verschwunden waren. Während wir alle zuerst, wie gewohnt, ein wenig ins Internet mussten, sah man bereits durch das Fenster die Dämmerung hereinbrechen und ich fragte in die Runde, während mein Magen sich bereits erneut bemerkbar machte, ob wir nicht jetzt was Essen gehen wollten. Melly und Kathy stimmten mir sofort zu und Mary hatte keinen Hunger bzw. ihr war heute Abend auch nicht so gut, so dass sie auf ihrem Zimmer bleiben sollte. Dass das nicht der einzige Grund gewesen ist, warum sie nicht mitkommen wollte, sollte ich später noch erfahren.
Du fühlst Dich hier wie im Film und zwar wie in Halloween oder Freitag, der 13. …
Mit dem Wagen ging es nun erst mal einfach südlich durch den Ort, mit ein paar Tipps von der Rezeption in der Hand, wo es überall noch was zu essen geben könnte. Jetzt erkannte man auch, wie einsam der Ort war und durch die aufkommende Dunkelheit erschien es auch immer mehr, wie ein Schauplatz für einen perfekten Horrorfilm. Hier hätte auch Halloween oder Freitag, der 13. gedreht werden können. Ein Ort, weit ab vom nächsten und nur zu erreichen über eine Straße, ansonsten nur übers Wasser, bietet keine bessere Grundvoraussetzung, nach der ein Klischee-Horrorfilm verlangtNachdem wir den Ort ein wenig inspiziert hatten, kam endlich ein Diner in Sicht, das einigermaßen lebendig durch sein strahlendes Licht, dass durch die großen Fenster in die Dunkelheit strahlte, auf uns wirkte. Wir parkten direkt daneben und erlebten nun ein Diner, wie man es auch in amerikanischen Filmen nicht besser zu sehen bekommt, wenn ein kleiner Ort der Schauplatz ist. Gut besucht sieht zwar anders aus, aber es waren schon einige Gäste da. Wir setzten uns an den Tisch und wurden sofort von einem jungen hübschen Mädchen bedient, wo auch direkt die Frage in mir aufkam, was die in so einem Ort hier verloren hat. Die würde doch viel besser woanders hin passen, aber nicht in diesen verlassenen Ort. Bevor ich diesem Gedanken weiter folgen konnte, konzentrierte ich mich lieber auf die Speisekarte und bestellte mit Kathy eine kleine Pizza und Melly wollte, denke ich, einen Salat.
Okay, die Pizza war im Endeffekt dann doch nicht so klein und die Hälfte mussten wir dann doch mitnehmen, aber lecker war sie und wie. Eine der besten Pizzen, die ich je gegessen habe und das in so einem Kaff. Das glaubt mir doch keiner. Doch, doch, schaut euch das Foto an. Wem da nicht der Speichel im Mund zusammenläuft, der hat keine Ahnung. (grins)
Plötzlich kam auch das Thema auf, wieso Mary nicht mitgekommen war, da sie ja sonst keine Möglichkeit auslässt, wenn es was zu essen gibt und wie schlecht es ihr denn wirklich geht. Bevor ich dieses Thema anspreche, möchte ich extra betonen, dass ich allen vorab ausführlich erklärt habe, dass es ein Road Trip ist, der auch multimedial von mir begleitet und auch täglich sowohl in einem separaten Blog als auch bei Facebook veröffentlicht wird. Und das es ein Team ist und ich natürlich das gesamte Team in den Vordergrund stellen möchte und nicht nur mich. Aber das war Mary mittlerweile zu viel und ihr passte das plötzlich gar nicht mehr, dass ich Bilder hoch lade, wo wir alle drauf waren und ich sie dann sogar noch verlinke. Ich kam mir in dem Moment vor, wie im falschen Film. Was hatte Mary erwartet? Hatte sie sich gar nicht vorher über mein Vorhaben informiert, da sie ja die beste Freundin von Melly war und ohne zu Fragen eventuell zugesagt hatte? Aber das konnte nicht sein, denn ich hatte vorab ja auch mit ihr telefoniert und dabei eigentlich alles erklärt. Für mich war diese Neuigkeit ein erster Riss in unserem Vorhaben und in unserem Teamverhältnis. Wie sollte ich mich Mary in Zukunft gegenüber verhalten bzgl. Fotos? Fragen über Fragen, auf die ich noch keine Antworten wusste, außer dass meine Stimmung an jenem Abend zum ersten Mal seit Urlaubsbeginn getrübt war. Erst mal zurück zum Motel und vielleicht sah die Welt morgen schon wieder besser aus. Auf dem Rückweg, es waren mittlerweile so um die 22 Uhr, spürte man die gruselige Atmosphäre des Ortes deutlich, die die Dunkelheit und die gespenstische Stille ausstrahlten.
Innerlich war ich schon froh, dass wir nur eine Nacht hier verbringen würden und morgen wieder zurück in die Zivilisation gelangten. Als wir im Motel angelangten, verschwand ich sofort im Bad, nahm eine erholsame Dusche, nach der ich mich schon den ganzen Tag gesehnt hatte und fiel tot müde ins Bett.
04.03.2013
Everglades (City)
Als ich morgens wach wurde, geweckt durch den Sonnenschein, der sich seinen Weg durch die Holzjalousin gesucht hatte, wusste ich, ich lebe noch und Jason oder Michael Meyers waren nicht doch noch letzte Nacht zu Besuch gekommen. (smile)
Hotel, Jugendherberge oder Seniorenheim? Wer weiß das schon…die Übergänge sind hier fließend…
Mit dem Gedanken an ein leckeres Frühstück, machte ich mich sofort auf ins Bad, also eher zum Gemeinschaftswaschraum und war sooo glücklich als ich damit endlich fertig war – ich sage nur, Spaceduschen und Miniwaschbecken – und wir alle nun zum Frühstück gehen konnten. Hier mussten wir sofort feststellen, dass wir vier die Jüngsten waren, denn die restlichen Gäste, waren zwar rüstige Senioren, gaben uns aber das Gefühl, in einem Seniorenheim übernachtet zu haben. War der Ort verflucht? Kamen wir etwa nie mehr aus diesem Ort heraus und würden auch jeden Tag hier verbringen wie diese alten Menschen? Ich hoffe nicht und schob diesen etwas schrägen Gedanken sofort beiseite. Zurück zum Frühstück. Auch hier gab es wieder „a typical american breakfast“ – na Mahlzeit – aber das Highlight selbst, war die Tischdecke, die in der Auswahl ihrer dezenten Farben, eine Freude für jedes Auge gewesen ist.
Oh Gott, bei dieser Tischdecke bekam man Augenkrebs. Kleine Gegenstände, die man auf diesen Tisch gestellt hätte, wären sofort verloren gegangen und hätte man nie mehr wieder gesehen, so schnell verschmolzen sie mit dem Muster der Tischdecke. Nach dem Frühstück war auch hier das alleinige und selbstständige Abräumen an der Tagesordnung. Kam mir gleich vor wie zuhause. Und ohne zu murren sind wir dem auch brav nachgekommen. Nun wurde ausgecheckt und keine 100 Meter vom Motel entfernt, war bereits unser erstes Highlight des Tages, nämlich „Speedy´s Airboat Tours“, von der wir an diesem Vormittag eine geile Fahrt mit einem Airboat durch die Everglades erleben sollten.
Mein erstes Mal!! Also mit einem typischen Airboat in Florida!
Die Stimmung im Team war wieder völlig in Ordnung und alle freuten sich auf das was nun kommen sollte. Erst mal zahlten wir jeder pro Person 40 Dollar für die Fahrt und bekamen im Gegenzug einen roten Papierschnipsel mit dem Namen unseres Captains darauf und der Nummer des Stegs, wo gleich das Propellerboot für uns bereit stehen sollte. Melly und Mary machten sich es erst mal solange in der Sonne gemütlich, legten sich auf eine nahegelegene Wiese und ich checkte solange die Boote, die bereits am Steg festgezurrt waren. Da wir hier nicht bei einem Airboat Anbieter waren, der an der Tamiami Trail gelegen war, die Straße, die wir tags zuvor durch die Baustellen bis hierhin gefahren waren, war hier anscheinend auch nicht mit so einem Touristenauflauf zu rechnen, so dass die Boote schön klein und familiär wirkten, so wie das ganze Unternehmen. Die Boote hatten 2 Sitzreihen auf denen insgesamt maximal 6 Personen Platz nehmen konnten und ganz hinten auf einem erhöhten Sitz saß der Captain. Während ich nun die Umgebung entspannt betrachtete, die Sonne genoss und in Ruhe ein paar Aufnahmen mit meiner Kamera machte, ertönte ein lauter Zwischenruf. Dieser Jemand war niemand anders als unser Captain, der unsere Nummer rief, um zu verdeutlichen, dass er bereit wäre für die Tour. Da meine Mädels mal wieder nichts mitbekommen hatten, eilte ich zu meinen Sonnenanbeterinnen und rief ihnen nur zu: „Zack, zack, es geht los. Schluss mit dem sonnen und ab zum Boot.“ Nun war die Truppe wieder komplett und wir marschierten zum Steg, wo unser Captain bereits auf uns wartete. Er grinste uns an und wir setzten uns auf die Bänke. Zusätzlich an Bord mit uns, bestiegen noch eine jüngere und eine ältere Frau das Boot. Wie sich im nach hinein herausstellte, waren es Tochter und Mutter. Und Respekt, die Mutter mit ihrem rüstigen Alter konnte gar nicht genug Speed haben, so geil war sie aufs airboatfahren.
Nach einer kleinen Einweisung durch den Captain und dem Aufsetzen unserer Ohrenschützer, startete er den Propeller und es ging los. Wie die Tour mit dem Airboat gewesen ist könnt ihr im Video sehen:
Wir waren so begeistert von der Tour, dass wir auch nachdem wir wieder angelegt hatten, immer noch davon sprachen, dass sich die Fahrt total gelohnt hatte und wir es bereut hätten, wenn wir es nicht gemacht hätten. In manchen Reiseführern wird sogar empfohlen auf eine Airboat Tour zu verzichten, da es nur laut und schnell ist, aber man nichts von der wahren Natur mitbekommt. Quatsch. Solltet ihr mal nach Florida kommen, müsst ihr auf jeden Fall eine Fahrt damit absolvieren, denn es ist ein riesen Spaß. Wenn man dann immer noch Lust hat, mehr von der Natur der Everglades zu erkunden, kann man ja noch eine zweite Tour mit Kanus buchen. Wir hatten dafür leider keine Zeit und fuhren somit „endlich“ wieder aus dem entlegenden Fleckchen zurück in die Zivilisation. Als wir an der ersten Kreuzung ankamen, die den Tamiami Trail traf, bogen wir erst mal wieder rechts ab und fuhren somit den Weg ein Stück zurück aus dem wir am Vortag gekommen waren. Hier sollte irgendwo das kleinste Postamt der Vereinigten Staaten sein. Gestern mussten wir sogar daran vorbeigefahren sein und es total übersehen haben und dann war plötzlich auf der rechten Seite ein monströser Fahnenmast mit einer riesigen amerikanischen Flagge und der kleine Parkplatz kam in Sicht, wo wir „the smallest postoffice“ sofort sahen.
Und das ist wirklich richtig klein gewesen. Ungelogen in diesem Holzhäuschen saß auch tatsächlich eine Postmitarbeiterin auf einem Hocker und öffnete immer sofort die Gittertür, wenn ein Tourist auf sie zukam. Man konnte hier zwar keine Päckchen abgeben, aber dafür Postkarten und Briefmarken kaufen, auf die die Touristen eh nur scharf waren. Ganz in der Nähe war sogar ein Briefkasten, damit man auch direkt vor Ort seine frisch geschriebenen Postkarten einwerfen konnte, so dass sie schnell zuhause bei den Lieben ankamen.
Joanie´s Blue Crab Cafe – Einmal Alligatorenfleisch, bitte!
Mittlerweile hatten wir alle tierisch Hunger und so ging es nur ein paar Meilen weiter zu dem einzigen Cafe wo wir überhaupt im Umkreis von zig Meilen was zu essen bekommen konnten, nämlich „Joanie´s Blue Crab Cafe“.
Die Atmosphäre war genial und das Ding ist wirklich ein Geheimtipp. Es wird von einer älteren Dame, die natürlich Joanie heißt“ liebevoll geführt und das Essen wird in einer kleinen Küche individuell a lá Mama zubereitet. Ich hatte Reis mit schwarzen Bohnen, Melly und Mary eine Suppe und Kathy einen Salat mit gebratenem Alligatorenfleisch. Ich muss sagen, nachdem ich auch zwei Happen probiert habe, es war ein wenig zäh und nicht unbedingt so lecker, dass ich es nochmal probieren müsste.
Als wir eigentlich fahren wollten, erfuhren wir, dass die Besitzerin heute Geburtstag, Melly sich bereits mit ihr sozusagen angefreundet hatte und Joanie uns zu einem fetten Stück ihres Geburtstagskuchens einlud. Yammy, war das ein Genuß und jeder von uns war sofort 1000 Kalorien reicher. (lach)
Nachdem wir ihr gratuliert und uns für den leckeren Kuchen bedankt, ein wenig noch diese außergewöhnliche und familiäre Atmosphäre genossen hatten, machten wir uns auf den Weg und verließen langsam aber sicher die Everglades Richtung Westen. Unser nächsten Ziel war der Ort Naples an der Golfküste. Wie es weitergeht, wie wir abends in Naples die Schönen und Reichen besucht haben und am Tag darauf die Golfküste in Richtung Norden gefahren sind und was wir dort alles erlebt haben ….erfahrt ihr im fünften Teil meines Tagebuchs.
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