Die Fashion Week war wieder in Berlin (vom 15.01. bis zum 20.01.13) und diesmal wollte ich auch dabei sein. Doch aus beruflichen Gründen konnte ich erst am 17.01. in die Hauptstadt fliegen und da war modetechnisch gesehen, schon der Teufel los. Auf unzähligen Modenschauen an den unterschiedlichsten Orten, sowie auf den Veranstaltungen der bekanntesten Designer in einem großen Zelt, mitten auf der Straße des 17.Juni vor dem Brandenburger Tor, wurden die neuesten Trends für Herbst/Winter 2013 präsentiert. Und Abends waren glamouröse Parties angesagt, wie z.B. die Hugo-Boss-, Diesel-, Armani- oder auch Premium-Party. Die ganzen Parties konnte ich dieses Jahr leider nicht besuchen, doch die größte Veranstaltung der Fashion Week stand noch aus, nämlich die Michalsky Stylenite 2013 im Tempodrom mit über 1.500 geladenen Gästen. Das sogenannte Abschluss-Highlight der Woche. Da musste ich hin, aber wie? Ohne offizielle Einladung gar nicht so einfach und fast unmöglich.

abreise-nach-berlin
Doch kommen wir erst mal zurück zu Udo Walz, zu dem ich nun seit meinem Interview mit ihm vom 04.10. letzten Jahres, einen guten Kontakt pflege.

Hin und wieder telefonieren wir, ich frage wie es ihm geht, was es neues gibt und habe ihn zusätzlich mittlerweile dreimal auch in seinem Salon besucht. Immer wenn ich nach Berlin geflogen bin, war ein Besuch bei ihm obligatorisch. Eins muss man über Udo wissen, wenn man ihm was sagen möchte, dann geht das nur persönlich oder per Handy. Ihm selbst kann man keine Emails schreiben, SMS liest er nicht und das macht es auch nicht viel leichter, ihn zu erreichen. Vor Weihnachten wollte ich ihm noch per Handy ein frohes Fest wünschen, konnte ihn aber nicht erreichen. Und auch vor Silvester und Anfang des neuen Jahres hatte ich kein Glück bei ihm, was mir das ungute Gefühl verschaffte, ob er mich evtl. extra ignoriert. So überlegte ich am 18.01.13 zweimal, ob ich Udo besuchen sollte oder lieber doch nicht. Dass ich ihn nicht erreichen konnte, hatte mich ein wenig verunsichert.

kuchen-bei-udoKaffee und Kuchen im Salon von Udo Walz

Ich entschloss mich also trotz meiner Unsicherheit herauszufinden, was wohl los sei und ob er nicht mehr mit mir sprechen möchte. Da mein Hotel direkt am Ku´damm und sozusagen in direkter Nähe zu seinem Salon lag, stand ich nach meinem Entschluss sehr schnell vor dem Schaufenster zu seinem Laden. Ich hatte Glück, Udo war vor Ort. Was nicht selbstverständlich ist, denn er ist auch sehr oft in der Weltgeschichte unterwegs. Aber aufgrund der Fashion Week war er in Berlin geblieben. Durch die Scheibe hindurch hatte er mich gesehen und man merkte ihm an, dass es in seinem Kopf gearbeitet hat, wer ich wohl sei.

Dann kam er zur Tür, öffnete sie, sah mich an und fragte mich nur: „Kenne ich sie, sie kommen mir so bekannt vor?“

Worauf ich sofort entgegnete: „Udo, ich bin’s, Oliver aus Düsseldorf. Sag bloß, du kennst mich nicht mehr?“ Er darauf: „Ach Oliver, du bist es, hast eine neue Frisur, wie ich sehe.“ Und zack hatte ich seine Hand am Kopf, er fuhr damit zum Hinterkopf und meinte nur: „Naja, hier hinten hättest du es etwas anders schneiden lassen sollen“. Ich: „Udo, ich hätte mir sofort von dir die Haare schneiden lassen, aber du gehst ja nicht an Männerköpfe.“ Man sollte hier kurz erwähnen, obwohl Udo bekanntlich schwul ist, aber beim Schneiden von Haaren ist er sich immer treu geblieben und nur an Frauenköpfe gegangen. Wir gingen also gemeinsam in seinen Salon und nahmen auf der weißen Gästecouch links Platz.

Frühstück-im-H1-NEUFrühstück im H10

Nachdem ich ihn dann damit konfrontiert hatte, dass ich ihn mehrmals versucht hatte zu erreichen und ob er nicht mehr mit mir reden wolle, meinte er sofort nur, dass dies absoluter Quatsch sei, aber er hätte so viele Anrufe in letzter Zeit bekommen, dass meine wahrscheinlich untergegangen seien. Es gäbe ja auch keinen Grund, mich zu ignorieren. Dann kam plötzlich etwas, was Udo so sympathisch macht, denn er fragte mich, ob ich schon seinen Werbespot im Fernsehen gesehen habe und wie ich ihn finden würde. Es glänzten förmlich seine Augen und es war in ihnen Stolz zu sehen, dass er jetzt gespannt auf mein Feedback wartete, worauf ich nur meinte: „Vor dir ist man ja gerade nirgendwo mehr sicher, wo ich den Spot schon überall gesehen habe! – ich lachte – aber du kommst darin sehr gut rüber.“

Udo´s Lächeln wurde breiter und er schob noch hinterher: „Dafür habe ich sehr viel Geld bekommen“.

Es war keine angeberische Äußerung, sondern er war Stolz, dass man anscheinend ihn für diese Kampagne ausgesucht hatte und das er dafür noch richtig gut Kohle bekommen hat. Obwohl Udo den meisten Deutschen bekannt ist, ist Udo selbst ein Promijäger. Als Hintergrundbild auf seinem iPhone ist ein Bild mit ihm und Celine Dion vom roten Teppich anlässlich der letzten Bambi-Verleihung in Düsseldorf. Sein iPhonespeicher ist gefüllt mit Bildern von ihm und unzähligen bekannten Persönlichkeiten. Wer hätte das gedacht – Udo als Promijäger auf exklusiven Veranstaltungen unterwegs. Im Salon selbst führt er ein strenges aber immer gerechtes Regiment. Wenn man das Verhalten seiner Mitarbeiter beobachtet und wie sie mit ihrem Chef interagieren, musste ich feststellen, dass er überwiegend extrovertierte Persönlichkeiten beschäftigt und sie auch häufiger das ein oder andere Späßchen mit ihrem Chef machen. Es war zwar nur eine Momentaufnahme, aber ich würde behaupten, wenn seine Mitarbeiter pflichtbewusst, pünktlich und korrekt ihre Aufgaben erfüllten, bekamen sie im Gegenzug große Freiheiten um sich im Salon zu entfalten. Ach ja, zurück zur Fashion Week und zur Michalsky Stylenite. Nun fragte ich ihn, ob er evtl. bzgl. Karten noch was drehen könnte. In der Regel schon, aber nicht am letzten Tag bzw. am Tag der Veranstaltung.

michalsky-im-pressesturm
Aber dennoch zückte er sein iPhone und wählte die Nummer von Michael Michalsky. Logischerweise war dieser nicht zu erreichen, da er anscheinend mit wichtigeren Dingen beschäftigt war, wie z.B. seine Veranstaltung am gleichen Abend perfekt vorzubereiten. Udo meinte dann aber sofort, dass er mich auf die After-Show-Party mit absoluter Sicherheit bekommen würde. Wir vereinbarten, dass wir später nochmal telefonieren werden, um abzusprechen, wann ich vor dem Tempodrom aufzutauchen habe, damit er mich reinholen kann. Kurz bevor ich gehen wollte, kam Mirja du Mont zur Türe herein, um sich eine stylische Frisur für die Michalsky Show machen zu lassen. Dann stand plötzlich Joachim Heider vor uns, bis zu jenem Moment mir total unbekannt, er verabschiedete sich bei Udo und verschwand dann. Nun erklärte Udo mir, dass „Jo“ Komponist und Produzent sei und u.a. mit Marianne Rosenberg, Udo Jürgens, Roland Kaiser, Freddy Quinn usw. zusammen gearbeitet hat. Ja, nicht meine Generation ging mir sofort durch den Kopf. Also bei Udo im Salon ist irgendwie immer Promi-Alarm.

Mein Erlebnis mit Udo Walz auf der Michalsky-Style-Nite

Nun verschwand ich aber, kehrte ins Hotel zurück, machte mich nachher langsam aber sicher fertig und telefonierte kurz vor 21 Uhr nochmal mit Udo, der mir nur schnell empfahl, dass ich um 21:50 Uhr am Ausgang des Tempodrom stehen sollte, um mit seiner Hilfe auf die After-Show-Party reinzukommen. Um 21:45 Uhr brachte mich ein Taxi zum Tempodrom und bei gefühlten -10 Grad wartete ich dann aber erst mal draußen vor dem Eingang, der gleichzeitig der Ausgang gewesen ist, auf Udo. Nun bekam ich aber etwas Bammel, dass mir jeden Moment die Ohren abfallen würden, wenn ich noch länger in dieser abscheulichen Eiseskälte stehen bliebe. Also – Scheiß drauf – und ab in das VIP Vorzelt.

michalsky-persönlichMichael Michalsky persönlich

Dann ereilte mich das Glück und bereits nach 2-3 Minuten tauchte plötzlich Udo auf. Man muss hier erst mal erwähnen, dass dieser Eingangsbereich eine lange breite Theke hatte und mit 5-6 Hostessen besetzt gewesen war. Diese hatten am Anfang des Abends mit Sicherheit dafür gesorgt, dass die Promis und geladenen Gäste ihre Bändchen bekamen. Ansonsten standen geballt Security Kräfte in jeder Eckmodenschau-ist-zu-endee und an jedem Eingang. Nun hatte mich Udo gesehen und ich ging zu ihm hin und meinte nur etwas leiser: „Wie komme ich denn jetzt rein? Wo bekomme ich mein Bändchen?“ Darauf sagte er sofort: “ Komm hinter die Absperrung!“ „Ja, aber ich brauche doch ein Bändchen, Udo??“, fragte ich ihn nochmals. Drauf reagierte er schon schnippisch und meinte: „Jetzt stell dich mal nicht so an und komm hinter die Absperrung.“ Die Absperrung waren Ständer, zwischen denen schwarze dicke Kordeln gespannt waren. Eine schmale Lücke ermöglichte mir nun hinter die Absperrung zu gelangen. Udo griff mir sofort an den Arm und meinte nur, dass ich ihm folgen soll. Ein etwa 10 Meter langer Korridor brachte uns zu einer Glastüre hinter der bereits die After-Show-Party im vollen Gange war. Die vorher so extra betonten Security Kräfte würdigten uns keines Blickes. Der Grund war mit Sicherheit nicht der, dass sie uns nicht gesehen hatten, sondern die direkte Art von Udo, die mit solch einer Überzeugung umgesetzt worden ist, dass sie nicht davon ausgegangen sind, dass ich kein Bändchen habe. Er öffnete die Glastüre und meinte dann nur noch: „Bitte sehr und nun viel Spaß! Ich habe keine Lust mehr auf Party, ich fahr nachhause. Ich wünsche dir aber einen schönen Abend und viel Erfolg“. Dann ging er Richtung Ausgang.

mirja-du-mont-michalsky-stylenitevon links: Mirja du Mont & mr.uniQue

Udo hat sowas eigentlich nicht nötig, denn was könnte ich ihm momentan schon sagen oder anbieten, was er von seiner Unterstützung mir gegenüber hat.
Er macht es gerne, weil ich ihm anscheinend sympathisch bin. Dieses Gefühl vermittelt er zumindest mir gegenüber und ich muss zugeben, dass ich diesen Menschen auch sehr mag, denn er hat das Herz am rechten Fleck.
Ich war also drin, auf der Michalsky After-Show-Party, und es war äußerst interessant, wen man alles so gesehen hat. Die Räumlichkeiten an sich waren jetzt nicht so berauschend, aber für mr.uniQue konnte ich wichtige und neue Kontakte generieren. Ich habe sowohl persönlich nochmal mit Mirja du Mont gesprochen, Ursula Karven habe ich auf ihrem eiligen Gang zur Bar gestoppt und Tom Lemke (Starfotograf) habe ich persönlich auf meine Nachricht bei Facebook angesprochen.

Alle drei haben mir bereits zugesagt, dass sie gerne mit mir ein Interview machen möchten. Insofern war es für mich somit auch ein erfolgreicher Abend. Alte bekannte Gesichter habe ich auch getroffen und war nur erstaunt, wie klein die Welt doch mal wieder ist. Irgendwann um 2-3 Uhr ging es dann mit dem Taxi zurück ins Hotel und ich fiel tot und leicht beschwippst ins Bett.

Nach meiner Rückkehr nach Düsseldorf rief ich Montags sofort Udo an, um mich nochmals, wie es sich gehört, für seine Hilfe zu bedanken. Und zu guter Letzt meinte ich dann nur noch, dass ich mich bei ihm auf jeden Fall melden würde, wenn ich wieder nach Berlin kommen werde. Darauf sagte er sofort: „Mach das, ich freu mich“ und wir beide verabschiedeten uns.