Vom 19. bis zum 22. April fand zum letzten Mal in Essen die bekannte internationale Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit statt, abgekürzt auch FIBO genannt. Ab kommenden Jahr wechselt sie aus Kapazitätsgründen nach Köln. Sie ist für Essen einfach zu groß geworden und sprengte bereits seit 2011 alle Hallen. Wenn man bedenkt, dass diese Messe bereits seit 1985 existiert und in Köln ihren Anfang nahm, ist es nicht verwunderlich, dass sie nun wieder ihren Heimweg antritt. Der Name FIBO war ein Zusammenschluss der beiden Abkürzungen von Fitness und Bodybuilding, wobei man mittlerweile feststellen muss, dass man den Begriff Bodybuilding gar nicht mehr so gerne bewerben möchte, um die breite sportbegeisterte Masse nicht zu verschrecken und somit den kommunikativen Schwerpunkt auf den Bereich Fitness legt. Um das schon vorwegzunehmen. Bei einem Gang über die Messe bemerkte man zwar das Zurechtschrumpfen des Themas Bodybuilding auf zwei recht überschaubare Hallen, die etwas abseits lagen, aber dennoch waren sie an den zwei normalen Besuchertagen laut Feedback von Freunden die am stärksten frequentierten Bereiche.
Auch 2012 wollte ich wieder zur FIBO, da ich Sport liebe und die Messe einem immer wieder sportliche Impulse verleiht, um sich neue eigene sportive Ziele danach zu setzen. Eine legale Droge fürs Volk sozusagen. Aber Achtung: Suchtgefahr! Auf Einladung des Pressesprechers der Reed Exhibitions Deutschland GmbH, die der Veranstalter der FIBO ist, hatte ich als akkreditierter Journalist für meinen mr.uniQue´s lifestyle blog die Möglichkeit, bereits am ersten Tag, dem Donnerstag (nur Fachbesucher und Presse zugelassen), die Messe ausgiebig zu testen und nach mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten Ausschau zu halten.
Der Messeparkplatz in der Wallachhei
Irgendwie fehlte mir dann aber am 19.04.12 der passende Elan, um bereits früh morgens zur Eröffnung der Messe vor Ort zu sein. Und das gerade bei einer Fitnessmesse; das muss man sich mal vorstellen. Mein Motto war eher „Dabei sein ist alles“ und nicht unbedingt, der erste zu sein. So fuhr ich dann erst los, dass ich um kurz vor 11:00 Uhr an der Messe ankam. Womit ich gar nicht gerechnet hatte an einem Tag, wo nur Fachbesuchern und der Presse Zutritt gewährt wurde, war, dass alle Parkplätze rund um das Messegelände bereits brechend voll waren und schwupps, lotsten mich die netten Mitarbeiter der Messe wieder zurück auf die Autobahn. Etwas planlos dachte ich nur: „Wie, geht es schon wieder nach Hause?“ Aber nein, wer wäre denn auch so gemein, die Messe Essen besitzt einen großen Parkplatz außerhalb der Stadt mitten im Grünen, von wo einen dann die Pendelbusse bis direkt vor den Haupteingang der Messe bringen. Eigentlich das Beste, was einem passieren kann. Nachdem ich also an der Messe angekommen war und mir im Pressezentrum meine Presse- zugangsberechtigung für die FIBO abgeholt hatte, konnte das Erlebnis Fitnessmesse beginnen. Durch den Eingang Ost gelangte ich dann auch sofort in eine volle Halle 3 und wusste somit blitzschnell, dass der Grund für die vollen Parkplätze mitunter hier gefunden werden konnte. Für jeden Fitnessstudio-Besucher, der meinen Bericht liest, dürfte auf jeden Fall der Name Technogym ein Begriff sein, denn der ein oder andere absolviert auf deren Maschinen regelmäßig sein Workout. Ihr großer Messestand war nicht zu übersehen und zog mich als erstes sofort in seinen
Bann. Man sollte aber auch erwähnen, dass ich zu denjenigen gehöre, die regelmäßig auf den Geräten dieses Herstellers trainieren, und daher war ich über Innovationen und Neuigkeiten dieser Firma sehr gespannt. Unabhängig davon, ob diese Innovationen in naher Zukunft in meinem Fitness- studio (Holmes Place) zu finden sein werden. Diese Hoffnung sollte man dann doch recht schnell begraben, da innovative Geräte von der FIBO 2012 in meinem Fitnessstudio sicherlich erst eingesetzt werden, wenn ich schon nicht mehr aktiv Sport betreibe. Neben vereinzelten neuen Trainingsgeräten, an denen sich gebuchte Studentinnen und Studenten verausgaben sollten, um den neugierigen Besuchern zu demonstrieren, wie das Gerät richtig genutzt wird – möchte nicht wissen, ob sie nach vierTagen immer noch so viel Einsatz an den Geräten zeigen wie am Vormittag des ersten Tages und nicht doch mit ihrem Muskelkater kämpfen – war das Thema „Internet und Cloudlösung“ („the wellness cloud“) das Hauptthema am Stand. Ziel dieser ganzen Ideen ist grundlegend immer das Gleiche, nämlich neue Kunden für das Studio zu gewinnen und bestehende Kunden lange zu halten. Und hierfür präsentierte Technogym den „Mywellness Key“, eine Art Gerät im Taschenformat, das man am Körper trägt und das alle körperlichen Aktivitäten misst, auch außerhalb des Studios, und bei dem über den PC zu Hause alle erfassten Daten eingelesen und im Studio mit dem Coach im Nachhinein analysiert werden können. Die Halle war somit das Mekka jedes Studiobesitzers, der sich mit neuen Geräten eindecken und nach Kundenbindungslösungen umschauen wollte.
von links: mr.uniQue und Fabian Hambüchen
von links: mr.uniQue und Joey Kelly
Doch genug davon, denn ich musste weiter, um die anderen Hallen auch noch kennenzulernen und mein nächster Stopp führte mich vorbei an einer Trainingseinheit, die eher Frau Holle glich, wenn sie zu Hause die Bettlaken ausschüttelte als einem Kurs, wie man es aktuell von Les Mills oder Zumba kennt, aber halt Geschmackssache. Ich musste zumindest beim Zuschauen leicht schmunzeln, gebe ich offen zu. Weiter gings, denn mein eigentliches Ziel war der Powerbar-Stand, wo mich um 12:30 Uhr neben zig weiteren Pressevertretern auch die beiden Ausnahmeathleten Fabian Hambüchen und Joey Kelly erwarteten, die dort aus ihrem aktuellen sportlichen Leben erzählten und warum sie sich gerade von der Firma Powerbar unterstützen lassen. Ich muss zugeben, Joey Kelly ist nicht nur ein verrückter Kerl, wenn er von seinen bisherigen Aktionen erzählt, wie z. B. Deutschland zu durchqueren von Norden nach Süden ohne auch nur einen Cent auszugeben, sondern auch sehr sympathisch und obendrein ein perfektes Testimonial für Powerbar. Wie er die positiven Aspekte von den Produkten, durch die Anwendung dieser bei all seinen verrückten Aktionen, rübergebracht hat – alle Achtung, ein perfekter Marketier und glaubwürdig obendrein. Fabian Hambüchen wirkte dagegen wie ein schüchterner, aber nicht unsympathischer junger Mann, sondern halt nur unerfahren im Marketing und durch und durch der klassische Sportler. Bei seinen Erzählungen, wie er sich nun auf die olympischen Spiele vorbereitet und vorbereiten wird, merkte man ihm förmlich an, dass er bewusst daran denken musste, hin und wieder auch die Powerbar-Produkte zu erwähnen. Schon lustig, zu beobachten, wie zwei Menschen auf ihre eigene Art und Weise die gleiche Marke promoted haben. Und unabhängig von diesen beiden Personen muss ich gestehen, dass ich die Riegel und das Eiweißpulver von Powerbar auch selbst oft nutze, da es in der Tat qualitative Produkte sind, wobei der Preis wieder ein anderes Thema ist.
Jetzt wollte ich aber weiter zu den Hallen, die sich um das Thema „Bodybuilding“ drehen und musste dabei erstmal noch zwei andere Hallen durchqueren, wo ich dann doch wieder bei dem einen oder anderen Stand stehen geblieben bin, weil er entweder skurril, lustig oder doch sehr interessant erschien. Allstars Stand – Nahrungsergänzungsanbieter
Einerseits gab es da in der Halle 6 die chinesischen Stände, die ja mittlerweile überall sind, weil es ja so viele von ihnen gibt, warum dann nicht auch auf der FIBO. Teilweise wirkten die Stände, zumindest am Donnerstag, etwas vereinsamt, und andererseits boten sie Trainingsmaschinen an, die gewisse Ähnlichkeiten mit denen bekannter Hersteller aufwiesen und dann doch eher so vertrauenserweckend aussahen, als würden sie keine sechs Monate Training überstehen. Ich hoffe, sie zogen an den darauffolgenden Tagen mehr Interessenten an. Dann bog ich um die Ecke und kam in die nächste Halle, wo mich ein Panzer in Originalgröße sofort begrüßte, mit Damen und Herren, die extrem ausgetrocknet erschienen, was auch kein Wunder war bei dem Produkt, für das sie Werbung zu machen schienen. The Grenade, der Thermo Detonator.
Der Thermo Detonator
Welch ausgefallener Name für ein Fettverbrennungsprodukt. Eigentlich nichts Spektakuläres, wären da nicht plötzlich Polizeibeamte in Uniform aufgetaucht, die sich mit dem Produkt intensiver beschäftigen wollten. Nicht, weil sie es persönlich nutzen wollten, sondern weil die Verpackung eben Ähnlichkeiten aufwies mit einem todbringenden Produkt, nämlich einer Granate. Um einen terroristischen Akt auszuschließen, musste das Produkt eben näher kontrolliert werden. Aber nach ein paar Minuten war wohl alles geklärt und die Beamten entfernten sich wieder vom Stand. Ob sie dabei ein paar Granaten als Beweismittel mitgenommen haben, bleibt nur ein Gerücht. Durch die Situation abgelenkt, bemerkte ich gar nicht, dass ich nun da war, in der Halle des reinen Körperkults. Und was macht neben dem Training das Bodybuilding aus? Natürlich, die Ernährung bzw. die richtigen Nahrungsergänzungsmittel. Jede bekannte Marke, u. a. Allstars als eine der größten, hatte hier ihren Stand, und weil es der erste Tag der Messe war, waren die Stände sozusagen bis unter die Decke mit den u. a. obligatorischen 2,5-Kilogramm-Eiweiß-Eimern gefüllt. Irgendetwas war hier auch anders als in den anderen Hallen. Und dann sah ich es sofort. Die Damen an den Ständen waren entweder durchtrainierte Fitnessqueens oder bildhübsche Hostessen, die Körper hatten, die absolut perfekt erschienen. Was auch kein Wunder ist, wenn man sozusagen das Ergebnis vorweisen wollte, wozu diese ganzen Nahrungsergänzungsprodukte den Konsumenten bei ihrer Anwendung hinführen sollen. Hier sei nochmal erwähnt, zum Vergleich: Bei Technogym waren halt ganz normale sportliche „Studentinnen“ als Hostessen zum Vorführen der Geräte abgestellt worden. Da ich ein Mann bin, kann ich leider nichts zu den Herren der Schöpfung sagen, die ebenfalls perfekt waren, wenn man auf wahre Muskelberge als Frau steht. Für mich persönlich ist das, sportlich gesehen, aber kein Vorbild oder Ziel. Das aber, was alle gemeinsam ausstrahlten, ob Mann oder Frau, war, dass hinter ihren Körpern Disziplin, Kontinuität, Fleiß und einfach hartes Training stecken. Ich finde das bewundernswert, egal, ob man solche Körper nun geschmackvoll findet, oder nicht.
In der nächsten anliegenden Halle traf ich auf Andy Haman, einem amerikanischen Profibodybuilder, der für das Bodybuilding auf seine eigene humorvolle Art wirbt. Ganz besonders die Frauen wurden durch seine schelmische Art extrem in seinen Bann gezogen und genossen es, mit ihm zusammen Fotos zu machen. Plötzlich unterbrach er seine Werbeaktion, weil er eine Whatsappnachricht erhalten hatte. Seine Frau wollte wissen, wie sie ihn finden könne, da sie gerade auf das Messegelände gekommen sei. Sehr sympathisch, dass er uns dann hilfesuchend gefragt hat, in welcher Halle er sich denn gerade befinde, um diese Information umgehend seiner Frau zu schreiben. Man konnte es ihm nicht übel nehmen, denn es war ja gerade der erste Tag auf der FIBO und anscheinend ist er einfach dort hingestellt worden, ohne zu wissen, wo er sich gerade befindet. Das Besondere an der FIBO sind auch die Besucher dieser Messe, denn nirgendwo findet man ein Publikum, das so gemischt ist und trotzdem eine angenehme Atmosphäre ausstrahlt. Da findet man einerseits den Businesstypen, der evtl. ein Studio besitzt und sich für alles interessiert, was für sein eigenes Unternehmen interessant erscheint und vor Ort bestellt und kauft. Andererseits kommen viele Besucher bereits im Trainingsoutfit, um vor Ort alles direkt testen und ausprobieren zu können. Und dann sieht man auch die Hardcorefitnessbegeisterten, wo ganz besonders die Frauen im sexy Outfit über die Messe flanieren um allen zu zeigen: Schaut her, was ich durch Fitness aus meinem Body gemacht habe. Sie nutzen die Messe teilweise sogar zum Flirten. Ein verrückter Ort halt, der aber sehr viel Spaß macht. Und das Wichtigste überhaupt: Die Messe ist ein perfektes Aufputschmittel, die man durch die Aufnahme aller Eindrücke so energiegeladen verlässt, dass man sofort ins nächste Studio springen möchte, um an seinem eigenen Körper weiterzuarbeiten.
Daher kann ich nur allen empfehlen, sich die FIBO 2013 zu merken, die nächstes Jahr vom 11. bis zum 14. April – Achtung! – in Köln stattfinden wird und nicht mehr in Essen. We will see us there!
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